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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

unterscheiden konnten. Die Pulsrate, das Zeitempfinden und das EEG war nach dem<br />

Marihuana verändert, aber es zeigte sich kein Unterschied in der Feldabhängigkeit<br />

oder <strong>im</strong> DSST.<br />

Die Zeit zwischen den Signalen wurde falsch eingeschätzt (orales ∆ 9 -THC = ∅ 16.7<br />

Sekunden; geraucht = ∅ 15.7 Sekunden). Jones verbindet dieses Ergebnis mit einer<br />

Beschleunigung der inneren Uhr (vgl. 3.2 oben).<br />

Das EEG (CZ und rechts-laterale O2-Ableitung) war charakterisiert <strong>durch</strong><br />

angestiegene β-%-Anteile, entgegen den oben beschriebenen Untersuchungen<br />

zeigten sich weniger α-%-Anteile als vor dem Rauchen, wohl aber ein Absinken der<br />

α-Hauptfrequenzen (Jones & Stone, 1970: 114). Die Auswertung wurde visuell<br />

vorgenommen. Deutlich wird hier, daß sich die kognitive<br />

Aufmerksamkeitsanforderung der Testaufgaben erwartungsgemäß auf die<br />

angestiegene β-Menge auswirkt. β-Wellen werden bei konzentrierten kognitiven<br />

Aufgaben stärker, da <strong>im</strong> Gegensatz zur Entspannung mehr einzelne<br />

Neuronenensembles aktiviert werden (vgl. 5.4.2.3 oben).<br />

6.2.3 Zur cannabisinduzierten Euphorie<br />

Lukas wollte <strong>durch</strong> eine gezielte EEG-Untersuchung den Berichten der<br />

cannabisinduzierten Euphorie auf den Grund gehen (Lukas et al., 1995). Durch ein<br />

Wissen über diese Vorgänge könnte der Marihuana-Mißbrauch eingedämmt werden.<br />

6.2.3.1 Der Zeitverlauf des Cannabisrausches <strong>im</strong> EEG<br />

Die uneinheitlichen Ergebnisse in den bisherigen EEG-Untersuchungen führt Lukas<br />

auf die divergierenden Zeitpunkte zurück, in denen das EEG nach dem Rauchen<br />

aufgenommen wurde. Die Versuchspersonen hätten sich bei den ausgewerteten EEG-<br />

Aufnahmen in unterschiedlichen St<strong>im</strong>mungslagen befunden und deshalb hätte das<br />

EEG entsprechend unterschiedliche Signaturen gezeigt (Lukas et al., 1995: 131).<br />

Lukas’ Kritik an den Untersuchungssettings richtet sich auf die Prozedur der<br />

verwendeten mündlichen oder schriftlichen Befragungsmethoden oder auch<br />

psychomotorischen Aufgabenstellungen, in denen Korrelationen zwischen dem<br />

Erfahren, Erleben und Verhalten des Konsumenten hergestellt werden sollten.<br />

Solche Prozeduren ändern die Wachheit (”alertness”) des Probanden und erzeugen<br />

möglicherweise Bewegungsartefakte, <strong>durch</strong> die eine EEG-Aufnahme in solchen<br />

Situationen kontaminiert werden kann (Matussek & Petersen, 1983; Otto, 1967).<br />

Ermutigt <strong>durch</strong> seine Untersuchungen u.a. zu ethanolinduzierter Euphorie (Lukas,<br />

1988), in welcher die Versuchspersonen mit einem präparierten Joystick<br />

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