04.09.2013 Aufrufe

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 9: Begleitende Untersuchung<br />

aufgeführten Veränderungen der metrischen Einheiten (Globus & al, 1978), der<br />

verstärkten Wahrnehmung höherer Frequenzbereiche (de Souza et al., 1974),<br />

Currys Beschreibung einer Hyperfokussierung auf den akustischen Raum, die<br />

veränderten Zeitperspektiven und geschwächten Filtersysteme bei einer<br />

gleichzeitigen Anhebung der Selbsteinschätzung <strong>durch</strong> eine euphorischere St<strong>im</strong>mung<br />

ließen sich als Komponenten einer solchen erleichterten Strategie argumentativ<br />

integrieren.<br />

- Euphorie und antizipatorische Bewegungsbereitschaft?<br />

Lukas fand in seiner Untersuchung euphorischer Zustände eine Lateralisierung der<br />

parietalen α-Frequenzen und -Amplituden bei P3 (Lukas et al., 1995) (vgl. 6.2.3<br />

oben) Nach seinem Dafürhalten könnten die über der Parietalregion angestiegenen<br />

α-Amplituden eine antizipatorische Bewegungsbereitschaft <strong>durch</strong> einen<br />

St<strong>im</strong>mungswechsel darstellen. Da dieses Musikstück eher einen getragenen,<br />

kontemplativen Charakter hat, ist hier eine rhythmische Bewegungsbereitschaft<br />

zum Tanzen nicht zu erwarten, wohl aber über die trophotrope Umschaltung ein<br />

Musikerleben, welches einen meditativen Charakter hat und die Musikbewegungen<br />

zum geistigen Erlebnis werden läßt (David et al., 1983) (vgl. 9.2.1.3 oben). So kann<br />

hier die antizipatorische Bewegungsbereitschaft in eine lebhafte<br />

Vorstellungstätigkeit und Nachvollzug der Musikbewegungen transformiert werden.<br />

Phantasiereisen wurden in Verfahren des Psychedelic Research angewandt und<br />

therapeutisch genutzt (vgl. 2.4 oben). Diese Art des Musikerlebens bei Entspannung<br />

der Muskulatur in entspannter Sitzhaltung ist dem EEG relativ leicht und alltagsnah<br />

zugänglich. In Koukkous Untersuchungen lief leichte Popmusik als<br />

Hintergrundvariable eines entspannten Modellpsychosen-Settings, und sie konnte<br />

Korrelationen von EEG-Hauptfrequenzen und Veränderungen des Körperschemas<br />

wie auch visueller Imaginationen zeigen. Ihr Setting provozierte eine<br />

kontemplative St<strong>im</strong>mung, und <strong>im</strong> Spektrum zeigte sich ein Absinken der α-<br />

Frequenzen mit Übergängen in θ-Bereiche. Koukkou fand Beziehungen zwischen<br />

einem Absinken von α-Frequenzen und einem Ansteigen von β-Frequenzen bei<br />

visuellen Erfahrungen und Körperbildempfindungsstörungen (Koukkou & Lehmann,<br />

1976; Koukkou & Lehmann, 1978).<br />

In diesem Post-THC-KingCr<strong>im</strong>son-Avg verdeutlicht sich eine verstärkt rezeptive<br />

Tätigkeit und eine Fokussierung der rezeptiven Aufmerksamkeit <strong>durch</strong> verstärkte<br />

Aktivierung auditorischer und angrenzender visuell tertiärer Cortexareale. Nach<br />

Kolb breitet sich der auditorische Cortex bis zum parietalen Operculum aus (Kolb &<br />

257

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!