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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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6.3 Zusammenfassung<br />

Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

Zusammengefaßt zeigten sich die vorübergehenden cannabisinduzierten EEG-<br />

Veränderungen sowohl in der visuellen als auch in der quantitativen Auswertung des<br />

Post-THC-EEGs als<br />

• Anstieg des relativen α-%-Anteiles<br />

• temporärer Anstieg der α-Amplitudenwerte,<br />

• Verlangsamung der α-Hauptfrequenzen,<br />

• Absinken des relativen β-Anteiles mit variierender Hauptfrequenz<br />

• tiefere α-Frequenzen und ein Übergang zu θ-Wellen während der<br />

•<br />

Versenkungsphase des Cannabisrausches<br />

Abschwächung des θ-%-Anteiles<br />

Dieses EEG-Muster fand sich auch in den beiden ‚Modellpsychosen‘-Studien (Hess,<br />

1973; Koukkou & Lehmann, 1976; Koukkou & Lehmann, 1978), in welchen<br />

Musik zum Einsatz kam. In den Studien von Hess, Koukou und (Lukas et al., 1995)<br />

wurde die Prozeßqualität der Rauschwirkungen mit den Erlebnisinhalten gekoppelt.<br />

So finden sich folgende EEG-Veränderungen innerhalb der Cannabiswirkphasen:<br />

Lukas (vgl. 6.2.3) konnte währende der ersten zwanzig Minuten des Rausches<br />

Euphoriemeldungen und verstärkten α-Index korrelieren und deutete dies als eine<br />

antizipatorische Bewegungsbereitschaft, hervorgerufen <strong>durch</strong> den<br />

cannabisinduzierten St<strong>im</strong>mungswechsel. Volavka und Rodin fanden positive<br />

Beziehungen von α-Rhythmus und subjektivem “High”-Empfinden (vgl. 6.2.1).<br />

Die EEG-Ableitungssituation liegend oder sitzend in einem bequemen Stuhl<br />

begünstigte eine trophotrope Umschaltung des Organismus während kontemplativer<br />

Phasen. Hess (vgl. 6.2.5) zeigte die Kopplung von Vigilanz und EEG-Veränderungen<br />

und in seiner Arbeit wurde deutlich, daß be<strong>im</strong> Musikhören die Wirkstadien der<br />

Entspannung und Kontemplation mit einer Zunahme des α-%-Anteiles bei der<br />

Entspannung und einem Absinken der α-Frequenzen in der Versenkungsphase<br />

korrelierten. Hess deutet die Cannabiswirkungen als eine Hypersensibilisierung bei<br />

gleichzeitiger Bewußtseinseinengung mit erhöhter Konzentrationsfähigkeit auf eine<br />

Sache. In Koukkous Untersuchungen (vgl. 6.2.4) spielte Musik eher als<br />

Hintergrundvariable eines entspannten Setting eine Rolle, sie konnte Korrelationen<br />

von EEG-Hauptfrequenzen und Veränderungen des Körperschemas wie auch<br />

visueller Imaginationen zeigen. Ihr Setting provozierte eine kontemplative<br />

St<strong>im</strong>mung, und somit dominierte hier auch ein Absinken der α-Frequenzen mit<br />

Übergängen in θ-Bereiche. Koukkou fand Beziehungen zwischen einem Absinken<br />

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