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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

Lediglich die Veränderungen in der Kategorie ‚Auditorische Halluzinationen‘ waren<br />

nicht so intensiv, weshalb diese Kategorie auch aus der Auswertung<br />

herausgenommen wurde (Koukkou & Lehmann, 1978). Da das Hören von Musik<br />

eine verortbare, materielle Quelle innerhalb des Versuchsdesigns hatte, war demnach<br />

kein Anlaß zur Annahme, daß z.B. Musik halluziniert wurde. Dies spricht m.E. auch<br />

dafür, daß die Versuchsleitung die mögliche Bedeutung der <strong>durch</strong>gehend laufenden<br />

Musik für die Untersuchung unterschätzt, bzw. nicht die Frage gestellt hat, welcher<br />

Zusammenhang zwischen den schwachen Ergebnissen <strong>im</strong> Fragebogen und der<br />

laufenden Musik bestand. Davon ausgehend, daß die Erfahrungen und EEG-<br />

Ergebnisse auch <strong>durch</strong> die unterschwellig gehörte Musik beeinflußt wurden, lassen<br />

sich die Ergebnisse auch als cannabisinduzierte EEG-Veränderungen be<strong>im</strong><br />

Musikhören lesen.<br />

6.2.4.3.1 Erfahrungsunterschiede <strong>im</strong> Ruhe-EEG<br />

Die verbalen Reports nach den Knopfdruckereignissen wurden von zwei<br />

unabhängigen Auswertern auf der Grundlage des APZ-Fragebogens den Kategorien<br />

des Fragebogens zugeordnet (Koukkou & Lehmann, 1976: 667). Bei der Analyse<br />

der verbalen Reports aller Versuchspersonen kamen die Auswerter einheitlich auf<br />

insgesamt 29 Beschreibungen von visuellen Erfahrungen (N=12) und<br />

Körperbildempfindungsstörungen (N=19). Die Gesamtpopulation (N=12) wurde<br />

hinterher in eine Gruppe (N=6) mit stärkeren Cannabiserfahrungen (visuelle<br />

Halluzinationen und Body Image) und eine Gruppe mit schwächeren Erfahrungen<br />

unterteilt. Die visuellen Erfahrungen (‘Halluzinationen’) der Versuchspersonen<br />

wurden folgendermaßen charakterisiert:<br />

”symmetrische und unsymmetrische Muster, in Bewegung oder in<br />

Blitzen, etwas verwischt oder sehr kontrastreich, seltener bekannte<br />

Objekte mit Störungen oder mehr komplexe Bilder. Berichte von<br />

Farben oder Fluktuationen des Fokus‘ waren nicht so häufig.”<br />

(Koukkou & Lehmann, 1976: 667).<br />

Die Berichte über ‘Körperbildempfindungsstörungen’ wurden wie folgt<br />

charakterisiert: ”Sensationen einer Veränderung in der Form, oder Gewicht oder<br />

Orientierung eines Körperteils” (ebd.).<br />

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