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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 2: Sozialpharmakologische Perspektiven von Cannabis und Musik ...<br />

vielleicht in einem späteren Kapitel über veränderte Frequenzwahrnehmung<br />

deutlich werden (Kap.3.4 unten).<br />

”... Rather then the experience, the musician spends more t<strong>im</strong>e<br />

concentrating on the structure and logic of the number, which<br />

culminates in a type of hyperfocusing of attention” - <strong>durch</strong><br />

Alterierung der Figur-Grund-Verhältnisse (S. 240). ”Some musicians<br />

refer to it as ‚being stoned‘ or ‚locked in‘ on the music, or the beat,<br />

or the lyrics, and will swear that they are helped to stay together”<br />

2.3.3.3.3 Die Erweiterung der Musik in den audiovisuellen Raum<br />

In der `Psychedelic Music‘ der amerikanischen Westküste wurde das Element der<br />

ausgedehnten Improvisationen, aber auch Stockhausens Sound, - und<br />

Geräuschcollagen <strong>durch</strong> neue elektronische Klangerzeuger wie Synthesizer und<br />

Effektgeräte in die Rockmusik integriert (Böhm, 1997: 70; Böhm, 1999). Während<br />

<strong>im</strong> Jazz der Aspekt des ‚making it‘ noch allein aus der Musik und dem Prozeß<br />

heraus entstehen sollte, wurde die Hyperfokussierung der Aufmerksamkeit hier<br />

zusätzlich noch <strong>durch</strong> mult<strong>im</strong>ediale Ereignisse <strong>im</strong> optischen, olfaktorischen und<br />

taktilen Wahrnehmungsfeld von Publikum und Performer evoziert. Der die<br />

psychedelische Musik und Kultur vornehmlich prägende Gebrauch von LSD und<br />

anderen Entheogenen bildet nach Curry jedoch mehr eine Art theologischen und<br />

philosophischen Bezugsrahmen für die Intentionen der Musiker (vgl. hierzu auch<br />

Taeger, 1988: insb.131ff). Durch eine intensive Auseinandersetzung mit Musik<br />

kann ein Musiker zu der Überzeugung kommen “... that sound is God, or that<br />

sound can st<strong>im</strong>ulate some kind of variant mode of awareness when supported by<br />

proper rituals ... “ (Curry, 1968: 241). So waren Psychedelic-Konzerte etwa der<br />

Greatful Dead Bestandteil der psychedelischen Ideologie und auch dieser<br />

Weltanschauung, “because the accompanying mental set of reference is very much<br />

a part of the psychedelic revolution” (ebd.).<br />

Auf der Bühne kämen mit den Halluzinogen-Wirkungen aber nur solche Musiker<br />

klar, welche ein theoretisches und praktisches Wissen über pharmakologische<br />

Zusammenhänge und Funktionen hätten. Da Cannabis als ein eher mildes<br />

Psychedelikum eingestuft werden kann (Julien, 1997), sind jedoch hier die<br />

Ausführungen Currys von Bedeutung, um den sozial-pharmakologischen<br />

Verwendungsrahmen hier zu verstehen.<br />

“If the eagerly sought-after ‘expansion of consciousness’ means<br />

anything, it means hearing, feeling, tasting, and ‘seeing’ things in<br />

a more pronounced way then it is ordinarily possible. And the<br />

almost fanatic preoccupation with involving all the senses at once<br />

constitutes an assault on ego consciousness or everyday awareness,<br />

that, to my knowledge, is unequaled in our history...” (S. 241).<br />

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