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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 6: EEG und Cannabis<br />

noch nicht gelungen sei, eine spezifische EEG-Signatur cannabisinduzierter EEG-<br />

Veränderungen zu finden (Struve & Straumanis, 1990: 384).<br />

6.1.3.3.2 Neue Erkenntnisse?<br />

STRUVE hat die Diskussion um die bleibenden EEG-Veränderungen auf Grund seiner<br />

eigenen Untersuchungsergebnisse nochmals aufgerollt und die Studien von Volavka,<br />

Dornbush und Hanley daraufhin untersucht.<br />

Volavka berichtet von zwei Versuchspersonen, die während einer 22-tägigen<br />

Cannabiskonsumphase von 2 Joints pro Tag (a 6.5 mg ∆ 9 -<strong>Tetra</strong>hydrocannabinol,<br />

eine relativ geringe Menge) einen Anstieg der α-Amplitudenwerte und ein Absinken<br />

der α-Frequenz zeigten (visuelle Auswertung) (Volavka et al., 1971). Anfangs<br />

zeigten sich diese EEG-Veränderungen erst nach dem Rauchen, doch nach ca. 10<br />

Tagen waren diese EEG-Veränderungen schon vor dem Rauchen zu erkennen. Bei<br />

einer der Versuchspersonen zeigte das EEG noch 3 Tage nach Absetzen von ∆ 9 -<br />

<strong>Tetra</strong>hydrocannabinol die angestiegenen α-Werte. So folgerte Volavka - nach<br />

Struve -, daß die Rückbildung von cannabisinduzierten EEG-Veränderungen in Tagen<br />

und nicht in Stunden gerechnet werden muß. Hierbei hat Struve nicht gesagt, daß<br />

diese vier Personen alle mit einer lange währenden Heroinsucht auf einer<br />

Psychiatriestation interniert waren, zuvor von der Methadonsubstitution abgesetzt<br />

wurden und zu dieser Zeit mit Cannabissubstitution exper<strong>im</strong>entiert wurde. Zudem<br />

war eine Person mit Borderline-Diagnose dabei, und die Auswertung wurde visuell<br />

eingeschätzt (Volavka et al., 1971: 207).<br />

In einer 21 Tage dauernden EEG-Studie von Dornbush zeigte sich bei sechs<br />

Medizinstudenten, welche täglich einen Joint mit 14 mg ∆ 9 -THC rauchten,<br />

folgendes: ”eine Zunahme der α-Wellenmenge und ein Absinken der β-<br />

Wellenmenge; nach ca. drei Wochen deutete sich ein Übergang der α-Frequenzen<br />

zu θ-Wellen an” (Struve & Straumanis, 1990: 380).<br />

Struve muß die EEG-Veränderungen in die Ergebnisse hineininterpretiert haben,<br />

Dornbush berichtet lediglich von verringerter Vigilanz (Dornbush et al., 1972: 125)<br />

gegen Ende der Untersuchungsspanne und einer Verringerung des α-Prozent-<br />

Anteiles (vgl. Abbildung 17).<br />

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