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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 5: Das EEG<br />

5.5.2.1 Situationsspezifische D<strong>im</strong>ensionen tonischer Personlichkeitsmerkmale<br />

und Versuchsablaufsplanung<br />

“Nicht die objektive Kontrolle, wie sie vom Exper<strong>im</strong>entator geplant<br />

ist, best<strong>im</strong>mt ... die Veränderungen der physiologischen<br />

Meßgrößen, sondern die von der Versuchsperson subjektiv erlebte<br />

Beeinflußbarkeit (Kontrolle) der Abläufe” (Lutzenberger, Elbert,<br />

Rockstroh & Birbaumer, 1985: 65).<br />

Die überdauernden (tonischen) Persönlichkeitsmerkmale bleiben ein für EEG-<br />

Messungen kaum zu änderndes Problem, doch Verständnis und Vorbereitung der<br />

Situation kann hier Problembereiche einschätzbar machen, wie Lutzenberger<br />

ausführt (Lutzenberger et al., 1985: 64ff):<br />

1.) Die tonische Hintergrundaktivität einer Persönlichkeit, d.h. die persönliche Art<br />

der Wahrnehmung und Einstellungen gegenüber der Situation, ihre Gest<strong>im</strong>mtheit,<br />

ihre Bewältigungskapazitäten und Ökonomie vorbereitender Energieinvestitionen<br />

bei der Selbstaktualisierung, wirkt in der Untersuchung auf die zu messenden<br />

physiologischen Reaktionen.<br />

2.) Im Versuchsablauf kann es zu einer Konditionierung tonischer Aktivierung<br />

kommen, d.h. bei einer einmal als langweilig erlebten Situation kann es bei gleicher<br />

Einschätzung einer neuen Situation zu einem gleichen ‚gelangweilten‘<br />

physiologischen Reaktionsmuster kommen. Solche interindividuell<br />

unterschiedlichen phasischen Reaktionen sind z.T. beobachtbar und sollten<br />

berücksichtigt werden.<br />

3.) Die Lebensgewohnheiten einer Person prägen ihr physiologische Organisation<br />

und ihre physiologische Kondition. Versuchsanordnungen sollten sich idealerweise<br />

an die dianurale Rhythmik der Versuchspersonen anpassen, Konsumgewohnheiten<br />

berücksichtigen und lebensweltliches Eingebundensein verstehen.<br />

4.) Bei eventuell auftretenden Habituierungen hat sich das Beachten der<br />

Ausgangswerte bewährt. D.h. die Versuchsperson zeigte in der ersten Reaktion auf<br />

den Reiz eine Erregung, welche den Schwellwert aller nachfolgenden Erregungen<br />

best<strong>im</strong>mt. Durch eine Voruntersuchung (‚Baseline‘ ) lassen sich Vergleichswerte<br />

schaffen, welche “den Vergleich zwischen st<strong>im</strong>ulusinduzierter Reaktion und<br />

Reaktion unter Ruhebedingung erlauben” (Lutzenberger et al., 1985: 68).<br />

5.) Im Versuch werden individualspezifische Reaktionsstereotypien beobachtbar und<br />

als ‚typische‘ EEG-Muster der Person entsprechend <strong>durch</strong> die EEG-Aufzeichnungen<br />

der Versuche hin<strong>durch</strong>scheinen. Dies kann bei statistischer Mittelung der Werte<br />

verschiedener Messungen zur Aufhebung von untersuchten Effekten führen. D.h.<br />

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