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Veränderte Musikwahrnehmung durch Tetra-Hydro-Cannabinol im ...

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Kapitel 8: EEG und Musikverarbeitung <strong>im</strong> Gehirn<br />

Cortex darstellt. Die Musik ist mit verschiedenen Methoden wie z.B. dem DC-EEG,<br />

der Kohärenzanalyse und dem Spontan-EEG untersucht worden. Eine<br />

Verallgemeinerung <strong>im</strong> Sinne eines EEG-Musik-Profils erscheint demnach kaum<br />

möglich. Doch - der auditive Wahrnehmungsmodus dominiert die <strong>durch</strong>geführten<br />

Untersuchungen, und <strong>im</strong> Vergleich der aufgeführten Untersuchungen läßt sich m.E.<br />

trotz aller Einschränkungen eine Tendenz topographischer Veränderungen<br />

skizzieren:<br />

Wie sich schon in den Untersuchungen mit DC-EEG, dichotischen Hörtests und<br />

Untersuchungen mit AEP andeutete, scheint das Musikhören ein<br />

rechtshemisphärisch dominanter Prozeß zu sein (Altenmüller & Beisteiner, 1996;<br />

David et al., 1969; David et al., 1989a).<br />

Die meisten EEG-Veränderungen fanden sich in Frontal- und Temporalregionen<br />

und zeigten einen Shift nach fronto-temporal rechts. Die Aktivitäten der<br />

Temporalregionen veränderten sich jedoch je nach musikalischem Modus beidseitig<br />

(vgl. Tabelle 20). Rhythmus- wie auch analytische Musikverarbeitung scheinen eher<br />

linkslateral zu erfolgen (Altenmüller & Beisteiner, 1996).<br />

Aufmerksamkeitsleistungen können in den Parietalregionen nachvollzogen werden.<br />

Zusätzlich läßt sich der Schluß ziehen, daß Musiker eine andere cerebrale<br />

Musikverarbeitung entwickelt haben als musikalische Laien. Der Musiker scheint, je<br />

nach Aufgabenstellung, mehr analytisch und linkshemisphärisch zu verarbeiten,<br />

während der Laie mehr rechtshemisphärisch verarbeitet.<br />

Eine gezielte Untersuchung topographischer Veränderungen des EEGs be<strong>im</strong> Hören<br />

von Popmusik findet sich nicht, und in den Untersuchungen ließ sich bisher kein<br />

stabiles Muster reproduzieren. Veränderungen <strong>im</strong> Frontallappen, Absenkungen von<br />

α- oder θ-Frequenzen, überlagert <strong>durch</strong> eine relativ stabil bleibende Aktivierung des<br />

auditorischen Systems, lassen eine Differenzierung kaum möglich erscheinen. So<br />

soll uns in der in dieser Arbeit vorgestellten EEG-Brainmappingstudie auch die<br />

topographische Differenzierung von Ruhe-EEG und Musik-EEG beschäftigen.<br />

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