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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Das Ausmaß an finanziellen Aufwendungen für Nachhilfe unterscheidet sich nach Schultyp.<br />

Knapp 10 % der Eltern von AHS-Unterstufenschüler/-innen geben dafür mehr als 100 Euro<br />

im Monat aus. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Schulstufe betragen 558 Euro (Kaupa<br />

et al. 2008). Die Gesamtkosten, die für private Nachhilfe ausgegeben werden, werden seitens<br />

der Arbeiterkammer <strong>auf</strong> rund 140 Millionen Euro jährlich geschätzt (Arbeiterkammer<br />

2005, Arbeiterkammer <strong>2009</strong>).<br />

Privatausgaben für Schule<br />

Neben den Kosten für Nachhilfe wurden 2007 seitens des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung<br />

im Auftrag der Arbeiterkammer Wien die privaten Bildungsausgaben<br />

von Eltern in öffentlichen Schulen der Sekundarstufen I und II erhoben (Lachmayr 2008).<br />

Im Schnitt geben Eltern pro Schuljahr rund 390 Euro für allgemeine und berufsspezifische<br />

Schulmaterialien, Selbstbehalte, sonstige Kosten und persönliche Schulausstattung<br />

(Schultaschen, Sportsachen, Berufskleidung) aus. Den Angaben der befragten Eltern folgend<br />

kostet der Schulbesuch einer achtjährigen AHS durchschnittlich rund 3 000 Euro pro<br />

Haushalt exklusive einmaliger Anschaffungen (z. B. PC), unregelmäßiger Ausgaben (z. B.<br />

Schikurse) oder konstanter Kosten (z. B. Verpflegung außer Haus). Für eine dreijährige<br />

berufsbildende mittlere Schule ergibt sich ein Wert von 1.000 bis 1.500 Euro. Legt man die<br />

Angaben der befragten Eltern <strong>auf</strong> die Gesamtzahl der Schüler/innen pro Schultyp um, so ist<br />

österreichweit – ohne Berücksichtigung der Kosten für Nachhilfe oder Sprachferien – von<br />

einem Gesamtvolumen von 223 bis 276 Millionen Euro auszugehen (Lachmayr 2008).<br />

Bedeutung von Familie für die Bildungschancen<br />

Im Zentrum von Forschung und öffentlicher Diskussionen zum Verhältnis Familie und Schule<br />

stand in den vergangenen Jahren vor allem der Zusammenhang von Familie, Schule<br />

und Bildungserfolg. In einer Vielzahl empirischer Studien (für Österreich u. a. Bacher<br />

2003, 2005, Bacher et al., 2008, Bacher/Leitgöb <strong>2009</strong>, Fassmann 2002, Kast 2006, Khan-<br />

Svik 2008, Kremzar/Lachmayr 2008, Radinger 2005, Schmid 2003, Schwarz et al. 2002,<br />

Spielauer et al. 2002, Suchan et al. 2007) – die sich <strong>auf</strong> unterschiedliche Datenquellen<br />

stützen (Mikrozensus 1996, Volkszählung 2001, ECHP, PISA, PIRLS, Schüler/-innen-Befindensuntersuchung<br />

2005) – wurde (erneut) <strong>auf</strong>gezeigt, dass der Zugang zu weiterführenden<br />

Schulen nach wie vor sozial selektiv erfolgt und der familiäre Hintergrund von Kindern<br />

deren Bildungskarrieren beeinflusst. Dies zeigt sich am Besuch maturaführender Schulen:<br />

75 % der in PISA 2006 getesteten 15- bis 16-Jährigen, bei denen mindestens ein Elternteil<br />

Matura oder <strong>einen</strong> höheren Bildungsabschluss hat, besuchen eine AHS-Oberstufe bzw.<br />

BHS. Verfügen beide Elternteile über <strong>einen</strong> Pflichtschulabschluss, liegt dieser Anteil bei<br />

23 % (Bacher 2008). Den Ergebnissen der Befindensuntersuchung 2005 zufolge liegt der<br />

Anteil der Schüler/-innen in der AHS nur bei 12 %, wenn beide Eltern <strong>einen</strong> Pflichtschulabschluss<br />

haben, im Vergleich zu 80 %, wenn beide ein Studium absolviert haben (Eder<br />

2008: 547).<br />

Die Bildungsbeteiligung variiert zudem stark nach der ethnischen Herkunft. Während Kinder,<br />

bei denen beide Eltern nicht in Österreich geboren sind, überproportional häufig eine<br />

Hauptschule oder Polytechnische Schule besuchen, ist bei Kindern, bei denen ein Elternteil<br />

in Österreich geboren wurde, eine hohe Aufstiegsaspiration erkennbar. Sie besuchen überproportional<br />

häufig eine AHS (Eder 2007).<br />

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