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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Für das Schuljahr 2005/06 stellte der Bund für die Finanzierung zusätzlicher Betreuung an<br />

Pflichtschulen 8 Mio. € für Personalkosten zur Verfügung. Mit dem Schuljahr 2006/07 trat<br />

das Gesetz für die Tagesbetreuung in Kraft, nach dem jede Pflichtschule die Eltern über<br />

die Möglichkeiten an Tagesbetreuung informieren und den Bedarf erheben soll. Sobald 15<br />

Schüler/-innen (auch verschiedener Schulstufen oder mehrer Schulen) angemeldet sind,<br />

wäre die Schule verpflichtet, eine Tagesbetreuung einzurichten. Im Schuljahr 2008/09<br />

wurde an AHS-Unterstufen mit schulischer Tagesbetreuung ein einjähriges Pilotprojekt der<br />

Mittagsbetreuung für zusätzliche Schüler/-innen gestartet. Es ist Teil eines Gesamtkonzeptes<br />

zur Neuregelung der schulischen Tagesbetreuung (BMUKK <strong>2009</strong>).<br />

Quantitativer Bedarf an Betreuung<br />

Insgesamt ist davon auszugehen, dass in Österreich nach wie vor ein Mangel an außerfamiliären<br />

Betreuungsmöglichkeiten besteht. Trotz des Ausbaus an Kinderbetreuungsplätzen<br />

und des deutlichen Anstiegs an betreuten Kindern in den letzten zehn Jahren zeigt sich<br />

im internationalen Vergleich, dass Österreich bei den Betreuungsquoten, insbesondere bei<br />

den unter Dreijährigen und bei Kindern im schulpflichtigen Alter, noch deutliche Rückstände<br />

<strong>auf</strong>weist. Bei Einbeziehung der Betreuung durch Tageseltern liegt Österreich mit einer<br />

Betreuungsquote von rd. 16 % bei den unter Dreijährigen im Jahr 2008 deutlich unter dem<br />

Barcelona-Ziel der EU, das bis 2010 eine Betreuungsquote von 33 % vorsieht. Bei den<br />

Drei- bis Fünfjährigen (Barcelona-Ziel 90 %) fehlen Österreich mit etwas mehr als 88 %<br />

weniger als 2 Prozentpunkte. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein Manko von rd. 40 000<br />

Plätzen für unter Dreijährige und rd. 4 000 Plätzen für Drei- bis Fünfjährige, wenn man<br />

berücksichtigt, dass etwas mehr als 2.000 Fünfjährige bereits vorzeitig eingeschult sind.<br />

Eine Initiative von Bund und Ländern (Vereinbarung gem. Art. 15a B-VG) soll bis 2010<br />

zusätzliche Betreuungsplätze für unter Sechsjährige, mit einem Schwerpunkt <strong>auf</strong> unter<br />

Dreijährigen, schaffen.<br />

Qualitative Aspekte der außerfamiliären Kinderbetreuung<br />

Während in den 1990er-Jahren der Ausbau von außerfamilialen Kinderbetreuungsangeboten<br />

im Mittelpunkt der Betreuungsdebatte stand, rückte in den letzten Jahren zunehmend<br />

die Frage nach der Qualität des Angebots in den Vordergrund (Fthenakis/Textor 1998).<br />

Über die rein quantitative Bereitstellung von Betreuungsplätzen hinaus geht es dabei um<br />

die Anpassung der Betreuung an die Bedürfnisse der Eltern sowie an jene der Kinder. Wesentliche<br />

Kriterien dafür sind <strong>auf</strong> der <strong>einen</strong> Seite zeitliche Aspekte, insbesondere (flexible)<br />

Öffnungszeiten, für eine Vereinbarkeit mit elterlicher Erwerbstätigkeit und <strong>auf</strong> der anderen<br />

Seite die optimale Förderung der Kompetenzen und Fertigkeiten von Kindern, womit die<br />

pädagogische Qualität von Einrichtungen in das <strong>Blick</strong>feld rückt.<br />

Zeitliche Verfügbarkeit: Insgesamt lässt sich ein Trend zur Ausweitung der Öffnungszeiten<br />

von Kinderbetreuungseinrichtungen und zur zunehmenden Möglichkeit eines Mittagessens<br />

in Österreich beobachten. Dennoch ist festzustellen, dass ein nach wie vor erheblicher Anteil<br />

der Einrichtungen (insbesondere Kindergärten) relativ frühe Schließzeiten <strong>auf</strong>weist und<br />

daher nur beschränkt zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beiträgt. Auch bei den Jahresöffnungszeiten<br />

mangelt es an Flexibilität. Aufgrund ausgedehnter Ferienzeiten ist fast<br />

ein Viertel aller institutionellen Einrichtungen (1 695 von 7 457) zwölf und mehr Wochen<br />

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