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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Das Zusammenwirken einer Mehrzahl von Faktoren (wie die stark steigende Lebenserwartung<br />

in den letzten Jahrzehnten, die hohen Geburtenraten der 60er- und 70er-Jahre, das<br />

niedrige Heiratsalter in dieser Epoche) hat dazu beigetragen, dass heute viele Großeltern-<br />

Enkel-Beziehungen über <strong>einen</strong> so langen Zeitraum wie nie zuvor möglich sind. Diese Situation<br />

scheint spezifisch für das Ende des 20. und den Beginn des 21. Jahrhunderts zu sein.<br />

Die abnehmenden Geburtenraten werden dazu führen, dass ältere Menschen zunehmend<br />

weniger Enkelkinder haben und sich somit viele Großeltern wenige Enkelkinder teilen müssen.<br />

Die steigende Lebenserwartung wird dazu führen, dass Enkelkinder häufiger und über<br />

<strong>einen</strong> längeren Zeitraum noch lebende Großeltern- und Urgroßelternteile haben werden,<br />

wobei diesem Trend allerdings ein höheres Gebäralter entgegenwirkt.<br />

Kontakte und gegenseitige Unterstützung<br />

Die Angemessenheit der Betrachtung der Familie als Drei- oder Mehrgenerationengefüge<br />

wird besonders deutlich, wenn man die Kontaktdichte zwischen Enkelkindern und Großeltern<br />

sowie die Leistungen der Großeltern für ihre Enkelkinder betrachtet. Über die Kontakthäufigkeit<br />

von Enkeln und Großeltern in Österreich gibt der Mikrozensus 2001 Auskunft.<br />

Demnach lebten von den Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren 19 % mit einem Großelternteil<br />

im selben Haus. Darüber hinaus treffen von den Enkelkindern dieser Altersgruppe<br />

(die nur außerhalb des Hauses lebende Großeltern haben) 27 % zumindest <strong>einen</strong> Großelternteil<br />

täglich, 38 % mindestens einmal pro Woche, 16 % mindestens einmal im Monat,<br />

12 % mindestens jährlich und nur 6 % seltener oder nie.<br />

Der Kontakt zu den Großmüttern ist ausgeprägter als der zu den Großvätern, und jener zu<br />

mütterlichen Großeltern häufiger als jener zu den väterlichen. Die Kontaktdichte zu den<br />

Großeltern ist im hohen Maß regional mitbestimmt, aber auch die räumliche Entfernung ist<br />

bedeutsam (Kytir/Schrittwieser 2003: 120, 144). Aus Sicht der Großeltern stellt sich die<br />

Kontakthäufigkeit mit ihren Enkelkindern folgend dar: 40 % der Großeltern sehen zumindest<br />

ein Enkelkind täglich oder wohnen mit ihm im selben Haus. Mindestens wöchentlich<br />

haben ca. 31 % Kontakt mit einem Enkelkind, weitere 14 % mindestens einmal im Monat<br />

(Kytir/Schrittwieser 2003: 27 f.). Die Häufigkeit des Kontaktes zu Enkelkindern ist für<br />

Großväter und Großmütter ähnlich (vgl. auch Rosenmayr et al. 2002).<br />

Großeltern und Enkelkinder treffen einander nicht nur häufig, sie engagieren sich auch<br />

füreinander und unterstützen sich. Dabei bestehen die großelterlichen Leistungen, die dem<br />

Wohl des Enkelkindes dienen sollen, vielfach darin, dass die Großeltern ihre Kinder bei deren<br />

Erfüllung der elterlichen Aufgaben unterstützen, entlasten, mitunter auch teilweise ersetzen.<br />

Besonders gilt dies dann, wenn schwierige Umstände oder krisenhafte Situationen<br />

eintreten, welche die Wahrnehmung der elterlichen Aufgaben durch ihre Kinder erschweren.<br />

Im Vordergrund der großelterlichen Leistungen steht die Betreuung der (jüngeren)<br />

Enkelkinder, gefolgt von Mithilfe in deren elterlichem Haushalt und finanziellen Transfers.<br />

Wie die SHARE-Studie zeigt, betreuen 40 % der österreichischen Großeltern ihre Enkelkinder,<br />

und 12 % unterstützen ihre Kinder im Haushalt, was indirekt den Enkelkindern zugute<br />

kommt 39 (Wernhart et al. 2008: 93). Rosenmayr et al. (<strong>1999</strong>, cit. nach Majce 2004: 128)<br />

39<br />

Im Rahmen der SHARE-Studie wurden Großeltern befragt, ob sie innerhalb der letzten zwölf Monate regelmäßig<br />

oder gelegentlich <strong>auf</strong> ihre Enkelkinder <strong>auf</strong>gepasst haben, ohne dass die Eltern dabei waren. Wurde angegeben,<br />

<strong>auf</strong> ein Enkelkind <strong>auf</strong>gepasst zu haben, wurde danach gefragt, wessen Kind das Enkelkind war und wie oft es<br />

betreut worden war. Befragt wurden Personen mit mindestens einem Enkelkind unter 15 Jahren (Buber/Hank<br />

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