10.11.2014 Aufrufe

5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Finanzierung außerfamilialer Kinderbetreuung<br />

In Österreich ist das Kinderbetreuungswesen in Gesetzgebung und Vollziehung Landessache.<br />

In die Finanzierungsströme bei der außerfamiliären Kinderbetreuung in Österreich<br />

sind die Länder und Gemeinden sowie die Eltern eingebunden. Auch der Bund und das<br />

Arbeitsmarktservice spielen eine Rolle (OECD 2003: 162, OECD 2006b: 24). Die Länder<br />

beteiligen sich sowohl durch direkte (i. d. R. Personalkosten) als auch indirekte Finanzierung<br />

(Transfers an Gemeinden). Darüber hinaus stellen manche Bundesländer auch eine<br />

Subjektförderung zur Verfügung. Die Gemeinden leisten für öffentliche und private Erhalter<br />

direkte Finanzierung in Form von Subventionen für Betriebs- und Errichtungskosten. Subventionen<br />

für Elternbeiträge werden ebenfalls direkt an die Erhalter entrichtet. In einzelnen<br />

Bundesländern gibt es dabei beträchtliche Unterschiede, insbesondere für private Einrichtungen.<br />

Meist erhalten kommerzielle Anbieter keine finanzielle Unterstützung. Gemeinnützige<br />

Einrichtungen bekommen unter bestimmten Bedingungen kommunale Förderungen<br />

und Förderungen der Länder.<br />

Der Bund stellt subsidiär direkte Finanzierung für außerfamiliäre Kinderbetreuung bereit.<br />

In der Vergangenheit hat er sich zeitweise durch die Gewährung von zweckgebundenen<br />

Geldern an die Länder, z. B. über die „Kinderbetreuungsmilliarde” (in ATS) 1997/98 und<br />

<strong>1999</strong>/2000, an der Unterstützung von bestimmten Projekten zur Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf (aktuell z. B. über Familie & Beruf Management GmbH) oder an der Ausweitung<br />

der Tagesbetreuung im Schulsektor beteiligt. Von 2008 bis 2010 investiert der Bund für<br />

die teilweise Abdeckung des Mehr<strong>auf</strong>wandes von Ländern und Gemeinden zum weiteren<br />

Ausbau des Kinderbetreuungsangebots insgesamt 45 Mio. € (Vereinbarung gem. Art. 15a<br />

B-VG). Für das österreichweite verpflichtende und kostenlose letzte Kindergartenjahr werden<br />

den Ländern <strong>2009</strong> bis 2013 jeweils 70 Mio. € bereitgestellt. Das Arbeitsmarktservice<br />

beteiligt sich über Gelder aus speziellen Arbeitsmarktprogrammen für bis zu drei Jahre an<br />

der Finanzierung von Lohnkosten für Betreuungspersonal. Gelegentlich werden auch Subventionen<br />

für Betreiber mit langen Öffnungszeiten bereitgestellt. Eine Subjektförderung<br />

stellt die einkommensgeprüfte Kinderbetreuungsbeihilfe für arbeitsuchende Eltern mit Betreuungspflichten<br />

für Kinder unter 15 Jahren dar.<br />

Ausgaben für Kinderbetreuung in Österreich<br />

Im Jahr 2007 betrugen die öffentlichen Ausgaben für institutionelle Einrichtungen (Krippen,<br />

Kindergärten, Horte und altersgemischte Einrichtungen) 1.290,8 Mio. € bzw. 0,48 %<br />

des BIP. Relativ zur Wirtschaftsleistung sind die Ausgaben gegenüber 2000 (973,5 Mio. €<br />

bzw. 0,47 % des BIP) nahezu unverändert. Mit 736,2 Mio. € entfielen im Jahr 2007 57,0 %<br />

<strong>auf</strong> das Personal. Den zweitgrößten Ausgabenposten stellten mit 250,1 Mio. € (19,4 %) die<br />

Transfers an private gemeinnützige Einrichtungen dar. Die Gemeinden ohne Wien wiesen<br />

2007 Ausgaben in Höhe von 712,2 Mio. € (Anteil von 55,2 % an den Gesamtausgaben)<br />

<strong>auf</strong>, die Bundesländer inklusive Wien tätigten Ausgaben in Höhe von 578,6 Mio. € (Anteil<br />

von 44,8 %).<br />

89

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!