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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Ambivalente Rollenansprüche an Mütter<br />

Veränderte Ansprüche an Elternschaft und Geschlechterrollen spiegeln sich in einem ambivalenten<br />

Rollenverständnis junger Mütter und Väter wider, wie zahlreiche Einstellungsbefragungen<br />

belegen (Beham/Haller, 2005, Gerhards/Hölscher 2003, Kapella/Rille-Pfeiffer<br />

2007, Ostner <strong>2009</strong>). So erachtet es zum Beispiel die Mehrheit der Österreicher/-innen<br />

(72 %) für unerlässlich, dass eine gute Mutter mit ihren Kindern unter drei Jahren möglichst<br />

viel Zeit verbringt. Gleichzeitig halten es 60 % für absolut notwendig, dass Mütter<br />

eines Kleinkindes <strong>auf</strong> ihre eigene Zufriedenheit achten. Ein knappes Fünftel (18 %) hält es<br />

für eher schlecht, wenn sich eine Mutter ausschließlich an kindlichen Bedürfnissen orientiert<br />

(Kapella/Rille-Pfeiffer 2007) 22 .<br />

Grafik 21: Eine gute Mutter soll 23 … (Angaben in Prozent)<br />

a 23<br />

Quelle: Datenbasis Einstellungs- und Wertestudie 2004, Kapella/Rille-Pfeiffer 2007: 10<br />

Die Akzeptanz einer strikt traditionellen Rollenteilung zwischen Mann und Frau hat in Österreich<br />

stark abgenommen; das zeigen sowohl Studien <strong>auf</strong> Basis des österreichischen<br />

sozialen Survey (Schulz et al. 2005) 24 , <strong>auf</strong> Basis der europäischen Wertestudie (Denz et<br />

al. 2001) 25 als auch Daten des ISSP (International Social Survey Program) 26 (Wernhart/<br />

Neuwirth 2007: 9).<br />

22<br />

Repräsentative österreichische Befragung von 1 000 Personen zwischen 18 und 70 Jahren (computerunterstützte<br />

Telefoninterviews).<br />

23<br />

Die genaue Frage lautete: Es gibt verschiedene Vorstellungen darüber, was für eine gute Mutter eines unter<br />

3-jährigen Kindes wichtig ist. Halten Sie da die folgenden Punkte für absolut notwendig, für eher schon wichtig,<br />

für unwichtig oder für eher schlecht?<br />

24<br />

Der österreichische Soziale Survey ist eine Repräsentativerhebung, der in den Jahren 1986, 1993, 2003 mit<br />

jeweils ca. 2 000 Befragten der österreichischen, in Privathaushalten lebenden, Bevölkerung ab 18 Jahren<br />

durchgeführt wurde (Schulz et al. 2005).<br />

25<br />

Die europäische Wertestudie wird als Replikationsstudie im Abstand von etwa zehn Jahren durchgeführt und<br />

umfasst für Österreich eine repräsentative Stichprobe von 1 400 Frauen und Männern ab 18 Jahren (Denz et<br />

al. 2001).<br />

26<br />

Die Berechnungen von Wernhart und Neuwirth (2007) beruhen <strong>auf</strong> Daten des ISSP-Moduls „Family and Changing<br />

Gender Roles” (1988 und 2002), welches in 39 europäischen Ländern durchgeführt wurde. In Österreich<br />

wurden im Jahr 1988 972 Personen über 18 Jahre, im Jahr 2002 2 047 Personen über 18 Jahre befragt. Als<br />

Kinder gelten Personen bis 15 Jahre (www.issp.org).<br />

66

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