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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Tabelle 18: Gesetzlicher Mutterschutz, Elternkarenz in Österreich, den<br />

Niederlanden und Schweden<br />

Mutterschutz<br />

AT 16<br />

Wochen<br />

NL 16<br />

Wochen<br />

SE 15<br />

Wochen<br />

100 % des<br />

Einkommens (16<br />

Wochen)<br />

100 %, max.<br />

€ 165 täglich<br />

(16 Wochen)<br />

80 % des<br />

Einkommens (12<br />

Wochen)<br />

Höhe der<br />

finanziellen<br />

Abgeltung im<br />

Mutterschutz<br />

(Wochengeld)<br />

in % des Einkommens<br />

Väterbeteiligung,<br />

Höhe in %<br />

des Einkommens<br />

(OECD<br />

2005)<br />

1 bis 2<br />

Tage (keine<br />

gesetzliche<br />

Pflicht, sondern<br />

Kollektivvertragsregelung)<br />

(100 % des<br />

Einkommens)<br />

2 Tage<br />

innerhalb<br />

des ersten<br />

Monats nach<br />

der Geburt<br />

(100 % des<br />

Einkommens)<br />

60 Tage nach<br />

der Geburt<br />

des Kindes,<br />

10 Tage<br />

davon sind<br />

zu 100 %<br />

bezahlt, der<br />

Rest zu 80 %<br />

des Einkommens.<br />

(„Papamonate”)<br />

Dauer der (bezahlten) Karenz und<br />

Kündigungsschutz während der<br />

Karenz<br />

Anspruch <strong>auf</strong> Karenz: nach der angemeldeten<br />

(= vereinbarten) Dauer, bis<br />

2. Geburtstag des Kindes. Dauer des<br />

Kinderbetreuungsgelds in mehreren<br />

Varianten, welche sich nicht unbedingt<br />

mit Dauer der Karenzierung<br />

decken.<br />

Kündigungsschutz endet 4 Wochen<br />

nach 2. Geburtstag des Kindes bzw. 4<br />

Wochen nach Ende der Karenz.<br />

Dauer der Freistellung: 26 Wochen<br />

(zirka 6 Monate), wenn beide in Karenz<br />

gehen.<br />

Kündigungsschutz: 13 Wochen (zirka<br />

3 Monate) für beide Elternteile.<br />

Dauer der Freistellung: 480 Tage<br />

(16 Monate), wenn beide in Karenz<br />

gehen, bis zum 8. Lebensjahr des<br />

Kindes oder bis zum Abschluss des<br />

ersten Schuljahres.<br />

Kündigungsschutz: 360 Tage (ca.<br />

12 Monate), Aufteilung nach Wahl,<br />

zusätzlich 60 Tage, die für die/den<br />

andere/n Partner/in reserviert sind. D.<br />

h. maximal 420 Tage (ca. 14 Monate),<br />

Kündigungsschutz für <strong>einen</strong> Elternteil.<br />

Teilzeitkarenz<br />

(mit entsprechendem<br />

Lohnersatz)<br />

(Anxo et al. 2007)<br />

Anspruch <strong>auf</strong> Teilzeit,<br />

bis das Kind 7 Jahre<br />

alt ist: bei mind. dreijähriger<br />

Betriebszugehörigkeit<br />

in Unternehmen<br />

mit mehr als<br />

20 Mitarbeiter/-innen<br />

oder vereinbarte Teilzeit,<br />

bis das Kind vier<br />

Jahre alt ist. Recht <strong>auf</strong><br />

Rückkehr zur vorherigen<br />

AZ.<br />

Jeder Elternteil 3<br />

Monate Vollzeit oder<br />

6 Monate Teilzeit, bis<br />

das Kind 8 Jahre alt<br />

ist. Recht <strong>auf</strong> Teilzeit<br />

oder Rückkehr zur<br />

Vollzeit.<br />

Eltern können Arbeitszeit<br />

bis zu 75 % der<br />

normalen Arbeitszeit<br />

reduzieren, bis das<br />

Kind das erste Schuljahr<br />

abgeschlossen hat<br />

(bis das Kind 8 Jahre<br />

alt ist).<br />

Quelle: Plantenga und Remery 2005: 69, Anxo et al. 2007: 7, OECD Family Database, online in Internet unter<br />

URL: http://www.oecd.org/els/social/family/database [Stand: 04.07.2007].<br />

Der Vergleich zeigt: In Österreich führt die bezahlte Betreuungspolitik zu einem vergleichsweise<br />

standardisierten Muster der Erwerbsintegration von Müttern mit Kleinkindern unter<br />

drei Jahren. In den ersten zwei bis drei Jahren ist der Ausstieg aus dem Erwerbsleben sehr<br />

wahrscheinlich. Dabei haben sich im letzten Jahrzehnt keine dramatischen Änderungen gezeigt.<br />

Im Unterschied zur Bedeutung der phasenspezifischen Erwerbsintegration in Österreich<br />

sind Frauen mit Kleinkindern in Schweden und in den Niederlanden kontinuierlicher<br />

erwerbstätig. In den Niederlanden sind zwei Alternativen vorherrschend: Mütter kümmern<br />

sich – im Sinne des männlichen Ernährermodells – entweder ausschließlich um die Kinderbetreuung<br />

(unbezahlt oder von Unternehmen bezahlt), oder sie halten permanent zur Berufswelt<br />

Kontakt, wobei sie ihre Arbeitszeiten deutlich reduzieren. In Schweden hingegen<br />

sind Mütter in den ersten (maximal 16) Monaten meist nicht erwerbstätig und beziehen<br />

großzügige Karenzleistungen, während sie anschließend mit reduzierten Arbeitszeiten oder<br />

Vollzeit erwerbstätig sind. Während in Schweden und Österreich die Arbeitszeiten mit dem<br />

Alter der Kinder kontinuierlich angehoben werden, bleiben sie in den Niederlanden langfristig<br />

<strong>auf</strong> niedrigem Niveau, was auch mit den sozialen Sicherungssystemen (Pensionsregelungen)<br />

zusammenhängt.<br />

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