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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Partnersuche via Internet<br />

Neue Möglichkeiten der Entstehung von Partnerbeziehungen haben sich durch die Verbreitung<br />

des Internet ergeben. Laut einer Umfrage der Online-Partnervermittlung „Parship” 19<br />

haben 40 % der europäischen Singles in den vergangenen zwölf Monaten im Internet<br />

nach einer Partnerin/ einem Partner gesucht (Parship 2008: 21). Die gezielte Partnersuche<br />

via Online-Dating fördert die Auswahl potenzieller Partner <strong>auf</strong>grund bewusst gewählter<br />

Kriterien. Bislang vorliegende Untersuchungen zeigen, dass Personen, die Online-Dating<br />

nutzen, verglichen mit der Gesamtbevölkerung eher männlich, jünger, höher gebildet und<br />

in städtischen Gebieten wohnhaft sind (Schulz et al. 2008). Das Partnerwahlverhalten der<br />

Internet-Nutzer/-innen scheint sich an relativ „klassischen” Kategorien zu orientieren, die<br />

keine grundsätzlich anderen Paarbildungen erwarten lassen als im nicht-virtuellen Raum<br />

(Bierhoff/Grau <strong>1999</strong>).<br />

Partnerbeziehungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

Die oftmals postulierte Bindungs- oder Partnerlosigkeit der Jugend ist empirisch kaum<br />

nachweisbar. Ein Leben ohne Partner/-in ist für viele Jugendliche kein erstrebenswertes<br />

Ziel und schon gar keine bewusste Entscheidung (Lauterbach 2007). Die österreichischen<br />

Jugend-Wertestudien (Friesl 2001, Friesl et al. 2008) bestätigen den hohen Wert von<br />

Partnerbeziehungen auch im Jugendalter. Die hohe Beziehungsorientierung ist bei jungen<br />

Mädchen noch stärker ausgeprägt als bei den Burschen, erst in der Altersgruppe der 25-<br />

bis 30-Jährigen kommt es diesbezüglich zu einer Annäherung der Geschlechter (BMSGK<br />

2003). Aus Sicht der Jugendlichen ist die Basis für eine gute Beziehung Spaß, gemeinsam<br />

verbrachte Zeit, Vertrauen, Treue und körperliche Nähe. Speziell im Jugend- und jungen<br />

Erwachsenenalter zeigt sich ein Trend zu seriellen Beziehungsmustern. Feste Beziehungen<br />

werden meist als Erprobungs- und Lernprozess für eine (spätere) dauerhafte Beziehung<br />

betrachtet (Schmidt/Stritzky 2004: 87, siehe auch Meier/Allen <strong>2009</strong>). Relativ hoch ist der<br />

Wunsch österreichischer Jugendlicher (14–24 Jahre) nach einer (späteren) Eheschließung:<br />

Mehr als drei Viertel möchte später standesamtlich und rund zwei Drittel auch kirchlich<br />

heiraten (Kromer/Hatwagner 2008a: 23).<br />

Partnerbeziehungen im mittleren Erwachsenenalter<br />

Im mittleren Erwachsenenalter steht die Partnerbeziehung vor vielfältigen Herausforderungen:<br />

gegebenenfalls Familiengründung und Erziehung der Kinder bzw. im weiteren Verl<strong>auf</strong><br />

Auszug der Kinder („empty nest”), Bilanzierung und Entwicklung von neuen Perspektiven<br />

für die Paarbeziehung, Umgang mit körperlichen Veränderungen, Neudefinition der<br />

Beziehung zu den (Schwieger-)Eltern (Konfrontation mit deren Abhängigkeit, Hilfs- und<br />

Pflegebedürftigkeit), gegen Ende dieser Lebensphase der Übergang in die nachberufliche<br />

Phase. Auch wenn im mittleren Erwachsenenalter ein deutlicher Anstieg von Trennungen<br />

und Scheidungen zu verzeichnen ist, werden dauerhafte Beziehungen als Lebensziel betrachtet.<br />

Ein Wunsch nach seriellen Beziehungen als Lebensstil ist die Ausnahme (Schmidt/<br />

Stritzky 2004). Studien dokumentieren eine hohe Beziehungszufriedenheit im mittleren<br />

Erwachsenenalter (Schmitt/Weber 2004, Stegmann/Schmitt 2006). Allerdings fühlen sich<br />

19<br />

Befragt wurden rund 13 000 Personen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren (Singles und Nicht-Singles) aus 13<br />

westeuropäischen Ländern (Parship 2008).<br />

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