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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Besonders gefordert sehen die Österreicherinnen und Österreicher die Schulen daher bezüglich<br />

Maßnahmen gegen Gewalt zwischen Schulkindern und hinsichtlich der Aufklärung<br />

über Suchtmittel und Drogen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sieht diesbezüglich<br />

weiteren Handlungsbedarf. Rund drei von zehn orten zudem weiteren Bedarf bezüglich<br />

einer intensiveren Förderung der leistungsschwächeren und weniger begabten Schulkinder<br />

sowie eine individuellere Betreuung von kontaktarmen, schwierigen Kindern. Ein Fünftel<br />

nennt den Ausbau der Betreuung von Schülerinnen und Schülern mit nicht-deutscher<br />

Mutter sprache.<br />

Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wünschen sich Eltern mehrheitlich eine flächendeckende<br />

Nachmittagsbetreuung für Schulkinder (Kaupa et al. 2008, IFES 2007). Zwei Drittel<br />

der Eltern mit Schulkindern sprechen sich für eine flächendeckende Nachmittagsbetreuung<br />

aus und halten <strong>einen</strong> sowohl die Qualität als auch die Angebotsanzahl betreffenden Ausbau<br />

der schulischen Tagesbetreuung für sehr bzw. eher sinnvoll (IFES 2007).<br />

Kooperation zwischen Elternhaus und Schule: Wenig Rechte<br />

Als Akteur/-innen der Schulpartnerschaft wird Eltern eine Reihe von Mitwirkungsrechten<br />

in der Schule eingeräumt. So etwa können im Rahmen der Schulpartnerschaft von Lehrer/<br />

-innen, Schüler/-innen und Eltern gemeinsam Verhaltensvereinbarungen (§ 44 SchUG) mit<br />

Sanktionsmaßnahmen bei Fehlverhalten als Teil der Hausordnung entwickelt werden. In<br />

vielen Fällen konzentriert sich die Stellung der Eltern im Rahmen der Schulpartnerschaft<br />

aber <strong>auf</strong> Beratungs- und Vorschlagerechte. Ihre rechtliche Position ist vergleichsweise bescheiden<br />

(Busse/Helsper 2004, 2007). Wie die Ergebnisse des Schulmonitoring zeigen,<br />

denken 2007 22 % der Österreicher/-innen, dass sich die Qualität der Schulpartnerschaft<br />

in den vergangenen Jahren verbessert hat, 20 % haben den Eindruck, sie habe sich verschlechtert.<br />

Eltern von Schulkindern nehmen die Entwicklung positiver wahr (IFES 2007).<br />

Die Befunde von PIRLS 2006 deuten <strong>auf</strong> eine hohe Zufriedenheit der Eltern mit den Leistungen<br />

der Schule für ihr Kind hin. Die konkrete Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern<br />

wird von den befragten Eltern skeptischer beurteilt. Zwar stimmen 39 % der Aussage<br />

„Die Schule meines Kindes bezieht mich in die Ausbildung meines Kindes mit ein” völlig zu,<br />

und weitere 40 % stimmen eher zu. Es verbleibt aber ein Rest von 21 %, der sich negativ<br />

äußert. Von daher ist es verständlich, dass 12 % völlig und weitere 25 % eher zustimmen,<br />

dass sich die Schule mehr um Zusammenarbeit bemühen sollte.<br />

Familieninterne schulbezogene Unterstützung wächst<br />

Schulerfahrungen, schulische Anforderungen und Leistungen der Kinder sind als Thema<br />

in Österreichs Familien präsent. Schule ist bei annähernd 50 % der Mädchen und 40 %<br />

der Burschen praktisch tägliches Gesprächsthema in der Familie, wie die Befindensuntersuchung<br />

2005 zeigt (Eder 2007). Familien erbringen – trotz veränderter beruflicher und<br />

familiärer Rahmenbedingungen – zudem eine Reihe direkter schulbezogener Unterstützungsleistungen<br />

(Arbeiterkammer 2005, Kränzl-Nagl/Beham 2006, Spiel et al. 2002, Stecher<br />

2005, 2006, Wagner et al. 2005). So z. B. geben 17 % der Kinder und Jugendlichen<br />

in der Befindensstudie 2005 an, dass die Eltern „(fast) jeden Tag” mit ihnen lernen, dass<br />

sie dies „manchmal” tun, sagen 45 % (Eder 2007, 146). Auf Bitte der Kinder unterstützen<br />

weitere 25 % der Eltern ihre Kinder beim Lernen.<br />

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