10.11.2014 Aufrufe

5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Verteilungswirkung einzelner familienpolitischer Leistungen<br />

Bei der Verteilungsanalyse einzelner familienpolitischer Leistungen bzw. der Analyse von<br />

Leistungsgruppen – unterschieden nach Geldleistungen (direkte monetäre Transfers),<br />

Sachleistungen (Realtransfers) und der indirekten Förderung durch Absetzbeträge (indirekte<br />

monetäre Transfers) – ergibt sich folgendes Bild:<br />

n Alle analysierten familienpolitischen Leistungen weisen mit Ausnahme des Unterhaltsabsetzbetrages<br />

zumindest eine leichte Umverteilung zugunsten der einkommensschwächeren<br />

kinderbetreuenden Haushalte <strong>auf</strong>. 56 % der Leistungen insgesamt fließen in<br />

kinderbetreuende Haushalte der unteren Einkommenshälfte.<br />

n Der Kinderabsetzbetrag, die Familienbeihilfe, die öffentlichen Ausgaben für Schulbücher<br />

sowie die Freifahrt weisen eine sehr ähnliche, wenn auch etwas schwächere Verteilungswirkung<br />

als die Gesamtheit aller Leistungen <strong>auf</strong>.<br />

n Eine stärkere Umverteilungswirkung weisen jene Leistungen <strong>auf</strong>, die rund um die Geburt<br />

des Kindes bzw. in der frühen Kindheit konzentriert sind, wie das Kinderbetreuungsgeld,<br />

die öffentlichen Ausgaben für Kindergärten sowie der Mutter-Kind-Pass einschließlich<br />

dem sich im Ausl<strong>auf</strong>en befindlichen Mutter-Kind-Pass-Bonus. Das Kinderbetreuungsgeld<br />

hat eine deutlich stärkere Umverteilungswirkung zugunsten der einkommensschwächeren<br />

Haushalte als die Familienbeihilfe und der KAB – 60 % der Leistung fließen in die<br />

untere Einkommenshälfte.<br />

n Die stärkste vertikale Verteilungswirkung geht vom Mehrkindzuschlag aus, gefolgt vom<br />

Alleinverdiener/-innenabsetzbetrag und dem Alleinerzieher/-innenabsetzbetrag.<br />

n Absetzbeträge reduzieren die Steuerschuld und weisen <strong>einen</strong> stärkeren Umverteilungseffekt<br />

<strong>auf</strong> als Freibeträge – diese reduzieren die Steuerbemessungsgrundlage. Bei einem<br />

progressiven Tarifverl<strong>auf</strong> profitieren höhere Einkommen verstärkt von Freibeträgen,<br />

Absetzbeträge kommen hingegen niedrigen Einkommen – gemessen als Anteil am<br />

Einkommen – in einem höheren Ausmaß zugute.<br />

Familienleistungen und gesamtes verfügbares Einkommen<br />

Die familienpolitischen Leistungen weisen insgesamt <strong>einen</strong> hohen Progressionsgrad <strong>auf</strong>.<br />

Die durchschnittlichen monatlichen Leistungen je Kind schwanken zwischen 290 € und<br />

350 € und sind damit in allen Einkommensstufen in etwa gleich hoch. Ihre relative Bedeutung<br />

sinkt aber mit der Einkommenshöhe. Die ökonomische Bedeutung, die diesen<br />

Leistungen je Haushalt zukommt, unterscheidet sich hingegen sehr stark und ist von der<br />

Einkommensposition des jeweiligen Haushaltes abhängig. Im 1. Dezil stehen einem Haushalt<br />

durchschnittlich 716 € pro Monat zur Verfügung (Äquivalenzeinkommen). Die familienpolitischen<br />

Leistungen bel<strong>auf</strong>en sich hier <strong>auf</strong> rund 40 % des verfügbaren Einkommens,<br />

im 10. Dezil – mit einem durchschnittlichen Einkommen von 3.237 € monatlich – hingegen<br />

nur <strong>auf</strong> 6 %. Nach Einkommensvierteln zusammengefasst, zeigt sich folgende Verteilung:<br />

Im 1. Quartil tragen die Familienleistungen mit knapp einem Drittel zum verfügbaren Haushaltseinkommen<br />

bei. In den folgenden Quartilen sinkt ihr Anteil <strong>auf</strong> über 22 %, <strong>auf</strong> 15 %<br />

und <strong>auf</strong> 8 % im 4. Quartil. Im unteren Einkommensbereich stellen die familienpolitischen<br />

Leistungen somit <strong>einen</strong> relevanten und zur finanziellen Absicherung der Haushalte notwendigen<br />

Einkommensbestandteil dar, mit steigendem Einkommen der Haushalte reduziert<br />

sich hingegen die relative Bedeutung. Insgesamt beläuft sich der Anteil der familienpoliti-<br />

182

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!