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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Wahlfreiheit für Eltern<br />

In Österreich können Eltern die gewünschte Form der außerfamiliären Betreuung für ihre<br />

Kinder im Prinzip frei wählen. Allerdings bestand bisher für keine Altersgruppe ein Rechtsanspruch<br />

<strong>auf</strong> <strong>einen</strong> Kinderbetreuungsplatz, was sich mit der Einführung des verpflichtenden<br />

letzten Kindergartenjahres im Jahr <strong>2009</strong> ändert. Ungleichheiten bei der Wahlfreiheit<br />

bzw. im Zugang zu außerfamiliärer Kinderbetreuung sind in der Praxis zunächst regional<br />

bedingt: ein ausreichendes Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren und im Schulalter<br />

steht nicht in allen Regionen flächendeckend zur Verfügung.<br />

Die Analyse nach sozio-demografischen Familienmerkmalen zeigt, dass Kinder von<br />

Alleinerzieher/-innen und von erwerbstätigen Müttern überdurchschnittlich häufig außerfamiliär<br />

betreut werden, insbesondere trifft dies – nach Einrichtungen – <strong>auf</strong> Horte und <strong>auf</strong> Krippen<br />

zu. Sowohl in direkten Befragungen betroffener Elternteile als auch in speziellen Auswertungen<br />

der Kindertagesheimstatistik zeigt sich, dass nicht vorhandene Kinderbetreuungsplätze<br />

bzw. qualitative Mängel bei bestehenden Plätzen ein Hindernis bei der Aufnahme bzw. der<br />

Ausweitung einer Erwerbstätigkeit darstellen und damit die Wahlfreiheit einschränken.<br />

Strategien zur Erhöhung Wahlfreiheit: Trend zu altersgemischten<br />

Angeboten<br />

In Österreich spielte im letzten Jahrzehnt vor allem die Einbettung von altersgemischten<br />

Einrichtungen in das bestehende Angebot eine zentrale Rolle. Die sinkende Geburtenrate<br />

hatte eine Aufweichung der Altersgrenzen und die Integration frühkindlicher Betreuung<br />

und teilweise der Nachmittagsbetreuung von Schüler/-innen in Kindergärten zur Folge, die<br />

verstärkt dezidiert als altersgemischte Einrichtungen geführt werden. Maximal ein Drittel<br />

der Kinder pro Gruppe darf unter drei Jahre alt sein. Während die Zahl der in Kindergärten<br />

betreuten unter Dreijährigen (1997: 6 002; 2007: 6 784) bzw. über Sechsjährigen<br />

(1997: 162; 2007: 230) im letzten Jahrzehnt nur unwesentlich zugenommen hat, stieg<br />

die Zahl in altersgemischter Betreuung <strong>auf</strong>grund der rapiden Zunahme der Einrichtungen<br />

sowohl bei den unter Dreijährigen (1997: 312; 2007: 5 809) als auch bei den über Sechsjährigen<br />

(1997: 135; 2007: 2 939) sprunghaft an und beträgt zusammen im Jahr 2007 fast<br />

ein Drittel aller in altersgemischten Einrichtungen insgesamt betreuten Kinder. Vorreiter<br />

dieser Entwicklung sind insbesondere Wien, Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg,<br />

wo sich 88 % aller altersgemischten Einrichtungen Österreichs (684 von 778) bzw. 92 %<br />

aller in diesen Einrichtungen betreuten Kinder (24 293 von 26 384) befinden (Östat 1998,<br />

Statistik Austria 2008a).<br />

Strategien zur Erhöhung Wahlfreiheit: Forcierung von Tageselternangeboten<br />

und Kooperationen<br />

Der Schwerpunkt beim Tageselternangebot liegt in ländlichen Regionen und bei Kindern<br />

unter sechs Jahren. Zum Teil werden Tageseltern von den Ländern gezielt als Alternative<br />

zu Krippenplätzen unterstützt. Das Angebot ist vor allem in Niederösterreich und in der<br />

Steiermark ausgebaut. Diese beiden Bundesländer beherbergen im Jahr 2008 56,4 % aller<br />

aktiven Tageseltern (1 899 von 3 367) bzw. 59,4 % aller bei Tageseltern betreuten Kinder<br />

(7 842 von 13 200) (Kaindl/Dörfler 2007: 42, Statistik Austria <strong>2009</strong>).<br />

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