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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Rollenansprüche an Väter<br />

Auch wenn es höchst unterschiedliche Vaterschaftskonzepte gibt und aktuell vielfältige<br />

Typen und Praxen von Vätern existieren (Gumbinger/Bambey 2008, Matzner 2004), kennzeichnet<br />

eine große Zahl an Vätern der Wunsch nach Beteiligung und Engagement im<br />

Leben ihrer Kinder (Jurczyk/Lange <strong>2009</strong>: 22): Diese Väter möchten sich engagiert am Alltagsleben<br />

beteiligen und verlässliche Ansprechpartner für ihre Kinder sein. Sie sehen sich<br />

als Erzieher und soziale Interaktionspartner ihrer Kinder und möchten nicht <strong>auf</strong> materielle<br />

Versorgungsfunktionen reduziert werden, sondern – ebenso wie ihre Partnerinnen – auch<br />

emotionalen Anteil am Heranwachsen ihrer Kinder haben (Cyprian 2007, Hofäcker 2007,<br />

Kassner, 2008, Mühling 2007, Procter & Gamble 2001, Zerle/Krok 2008). In neueren Vaterschaftskonzepten<br />

wird die Verantwortung zum entscheidenden Qualitätskriterium: „gute<br />

Väter” sind verantwortungsbewusste Väter, und zwar alle Lebensbereiche des Kindes betreffend<br />

(Ballnik et al. 2005 29 , Cyprian 2007, Herlth 2002).<br />

Umfragedaten bestätigen die positive Beurteilung aktiven väterlichen Engagements: So<br />

hält es fast jeder zweite (46 %) der im Rahmen der österreichischen Kinderfreunde-Studie<br />

(Stampler/Stiller 2004) 30 befragten werdenden Väter für erstrebenswert, ein aktiver Vater<br />

zu sein. Gleichzeitig befinden sich aber auch Väter in einem Spannungsfeld: Einerseits<br />

wird erwartet, dass Väter sich aktiv in die Erziehung ihrer Kinder und in das Familienleben<br />

einbringen, andererseits ist die materielle Versorgungsfunktion auch weiterhin ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Vaterrolle (Beham/Haller 2005, Behnke/Liebold 2001, Cyprian 2007,<br />

Kapella/Rille-Pfeiffer 2007, Lange/Zerle 2008, Meuser 2007 und <strong>2009</strong>, Schlaffer 2004).<br />

So erwartet jede/r zweite der von Kapella/Rille-Pfeiffer (2007) Befragten von einem guten<br />

Vater, dass er Aufgaben in der Familie übernimmt und sich in der Kinderbetreuung engagiert.<br />

Gleichzeitig wird aber die finanzielle Absicherung der Familie als Haupt<strong>auf</strong>gabe eines<br />

guten Vaters betrachtet: 60 % der Befragten halten das für absolut notwendig, 38 % für<br />

eher wichtig.<br />

29<br />

Ballnik et al. (2005) führten in Österreich eine qualitative Erhebung in 25 Familien durch (projektive Verfahren,<br />

qualitative Leitfadeninterviews, Interaktionsstudien). Weiters wurde eine Repräsentativbefragung von 400<br />

Vätern durchgeführt (mindestens ein leibliches Kind zwischen 0 und 18 Jahren, welches nicht zwingend im<br />

gemeinsamen Haushalt des Vaters lebt).<br />

30<br />

In der österreichischen Kinderfreunde-Studie (Stampler/Stiller 2004) wurden 233 werdende Väter befragt.<br />

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