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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Chiello et al. 2008). Acht von zehn pflegenden Angehörigen sind Frauen (Pochabradsky et<br />

al. 2005). Es sind nicht nur die Partnerinnen, die pflegen, sondern auch die Töchter (siehe<br />

Tabelle).<br />

Tabelle 8: Pflegekonstellationen nach Geschlecht und betreuter Person<br />

(in abs. Zahlen)<br />

Konstellation<br />

Anzahl<br />

Tochter betreut Mutter 88 500<br />

Sohn betreut Mutter 49 600<br />

Schwiegertochter betreut Schwiegermutter 39 300<br />

Tochter betreut Vater 22 800<br />

Sohn betreut Vater 17 400<br />

Schwiegertochter betreut Schwiegervater 11 600<br />

Schwiegersohn betreut Schwiegermutter 11 100<br />

Quelle: Datenbasis Mikrozensus 2002, Kytir/Schrittwieser 2003: 108 f.<br />

Die Gründe und Motive, warum Kinder die Betreuung und Pflege von Eltern übernehmen,<br />

können vielseitig sein: emotionale Nähe und Zuneigung, Pflichtgefühl, finanzielle Erwägungen<br />

u. a. m. (Grässel 2000, Haller et al. 2004, Künemund 2002, Künemund/Motel 2000,<br />

Kohli et al. 2005, Majce 2001). Die Mehrzahl der Pflegepersonen kann zu Beginn eines<br />

Pflegeprozesses kaum überschauen, welche Folgen die Pflegeübernahme für sie und ihre<br />

Familien haben wird (BMFSFJ 2002, Geister 2004). Oftmals entpuppt sich die Übernahme<br />

von Pflege<strong>auf</strong>gaben als Prozess schleichender Intensivierung, oder aus einer vorläufigen<br />

Übergangsregelung entwickeln sich pflegeintensive Jahre (BMFSFJ 2002). Pflegende Angehörige<br />

kommen zum Teil an die eigenen Belastungsgrenzen. Mehr als zwei Drittel fühlen<br />

sich bei ihrer Betreuungsarbeit zumindest ab und zu überbelastet. Mit steigendem Pflegebedarf<br />

erhöht sich sowohl das Risiko körperlicher als auch psychischer Belastungen für die<br />

pflegenden Angehörigen. Trotz der Herausforderungen, die zum Teil auch mit körperlicher<br />

Erschöpfung, einer Verminderung des eigenen Lebensstandards sowie Gefühlen von Trauer<br />

einhergehen, haben aber drei von vier Betreuungspersonen subjektiv den Eindruck die<br />

Pflege immer oder zumindest überwiegend im Griff zu haben (Pochobradsky et al. 2005).<br />

Eine spezifische Herausforderung in der intergenerationalen Familienpflege ergibt sich,<br />

wenn die Pflege von Eltern mit der eigenen Erwerbstätigkeit in Einklang gebracht werden<br />

muss. In der Studie von Haller et al. (2004), in der die Situation erwerbstätiger pflegender<br />

Angehöriger untersucht wurde, fühlten sich 52 % der Befragten durch die Erwerbsarbeit<br />

eher stark oder stark belastet, und etwas mehr als ein Viertel (27 %) hat seine Arbeitszeit<br />

<strong>auf</strong>grund des nicht mehr zu bewältigenden Aufwands im L<strong>auf</strong>e der Pflegetätigkeit reduziert.<br />

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2002 sind 43 % aller Betreuungspersonen<br />

erwerbstätig, 55 % nicht bzw. nicht mehr und 2 % sind arbeitslos (Kytir/Schrittwieser<br />

2003: 105). Laut der Studie von Pochobradsky et al. (2005) sind in Österreich ingesamt 36<br />

30 % aller Hauptpflegepersonen erwerbstätig, was einer Zunahme von sieben Prozent seit<br />

dem Jahr 1997 entspricht.<br />

36<br />

Die Höhe des Anteils bei pflegenden Kindern ist nicht extra ausgewiesen.<br />

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