5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA
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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />
den Niederlanden (25 %) deutlich geringer. In Großbritannien (39 %), Polen (42 %) und<br />
Spanien (45 %) zeigen sich Doppelernährer ähnlich stark verbreitet wie in Österreich.<br />
Die Forschung zeigt auch die für Deutschland, Großbritannien, Österreich und v. a. für<br />
die Niederlande charakteristisch hohe Teilzeiterwerbsbeteiligung von Frauen. Dementsprechend<br />
sind die Anteile teilmodernisierter Ernährermodelle in diesen Ländern markant höher<br />
(knapp unter 25 % in Deutschland, Großbritannien und Österreich, 41 % in den Niederlanden)<br />
als in Frankreich (13 %) den nordischen Ländern, Spanien und Polen (10 % oder<br />
weniger). Die detaillierte Analyse des Erwerbsausmaßes zeigt weiters, dass geringfügige<br />
Beschäftigung v. a. in Deutschland eine bedeutende Rolle spielt, wo rund ein Drittel der<br />
Teilzeit arbeitenden Frauen in Doppelverdienerhaushalten weniger als 15 Stunden pro Woche<br />
arbeiten (das sind 7 % aller Paarhaushalte), gefolgt von den Niederlanden, wo dies<br />
<strong>auf</strong> rund ein Viertel der Teilzeit arbeitenden Frauen zutrifft (10 % aller Paarhaushalte). In<br />
Öster reich hat geringfügige Beschäftigung im Vergleich dazu eine relativ geringe Bedeutung<br />
und betrifft rund 17 % der Teilzeit erwerbstätigen Frauen in Doppelverdienerhaushalten<br />
(oder 4 % aller Paarhaushalte).<br />
Umgekehrt zeigt die Analyse, dass das traditionelle männliche Ernährermodell, in dem der<br />
Mann Vollzeit arbeitet, während die Frau nicht erwerbstätig ist, nach wie vor von zentraler<br />
Bedeutung ist, sich das Ausmaß seiner Verbreitung jedoch von Land zu Land stark unterscheidet.<br />
Die höchsten Anteile des sogenannten ‚Hausfrauenmodells’ finden sich in Spanien<br />
(35 %), Deutschland (29 %) und Polen (27 %). Ähnliche Anteile wie in Österreich (21 %)<br />
finden sich in Großbritannien und den Niederlanden (knapp über 20 %), gefolgt von Finnland<br />
und Frankreich (knapp unter 20 %), während die niedrigsten Anteile in Schweden und<br />
Dänemark zu finden sind (jeweils 13 %).<br />
Das Teilzeitmodell, in dem beide Partner/-innen Teilzeit arbeiten, zeigt sich in allen untersuchten<br />
Ländern von marginaler Bedeutung – so auch in den Niederlanden, wo der Staat<br />
Teilzeitarbeit als Modell zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf seit den 1980er-<br />
Jahren aktiv fördert. Grund dafür ist die auch in den Niederlanden sehr bescheidene männliche<br />
Teilzeitquote.<br />
Das weibliche Ernährermodell findet seine vergleichsweise größte Bedeutung in Polen, wo<br />
in jedem zehnten Paarhaushalt die Frau Vollzeit erwerbstätig ist, während ihr Partner erwerbslos<br />
ist (oder in seltenen Fällen teilzeitbeschäftigt). Dies betrifft auch rund 9 % der<br />
französischen und rund 8 % der finnischen Paare, während die relativ kleinsten Anteile des<br />
weiblichen Ernährermodells in Spanien und den Niederlanden zu finden sind (4 %).<br />
Neben den Erwerbsmodellen, in welchen zumindest eine/r der Partner/-innen Vollzeit erwerbstätig<br />
ist oder beide Partner/-innen Teilzeit arbeiten, findet sich auch eine maßgebliche<br />
Zahl ‚beschäftigungsloser’ Paarhaushalte (zwischen 3 % der Paarhaushalte in Dänemark<br />
und Schweden bis zu 12 % in Polen) sowie von Paaren, in denen nur ein/e Partner/-in<br />
Teilzeit arbeitet, während die/der andere nicht erwerbstätig ist.<br />
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