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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Abgabenleistungen nach Gruppen<br />

Die Abgabenleistungen differieren zwischen den verschiedenen Haushaltsgruppen vor allem<br />

in Abhängigkeit vom Ausmaß der Erwerbsbeteiligung und dem Einkommensniveau.<br />

88 % der Nicht-Selbstständigenhaushalte mit Kindern sind erwerbstätig, und jeweils rund<br />

4,5 % der Eltern leben in Pensionist/-innen- oder Arbeitslosenhaushalten. Die durchschnittliche<br />

Abgabenquote der Elternhaushalte ist daher stark von der Abgabenbelastung der<br />

unselbstständig Erwerbstätigen dominiert. Die Lohnsteuerquote ist für die Beamt/-innen<br />

am höchsten, weil sie innerhalb der Unselbstständigen die höchsten Löhne beziehen. Die<br />

Arbeiter/-innen weisen die höchste Sozialversicherungsquote aus, weil fast alle mit ihrem<br />

Einkommen unter der Höchstbeitragsgrundlage bleiben, dagegen werden mit Ausnahme<br />

der Pensionen (Krankenversicherungsbeiträge) von Transfereinkommen keine Sozialabgaben<br />

geleistet. Die indirekte Steuerbelastung ist für Gruppen mit niedrigem Einkommen am<br />

höchsten. Während die Haushalte der unselbstständig Erwerbstätigen insgesamt 10,9 %<br />

und Pensionist/-innen 11,4 % ihres Gesamteinkommens an indirekten Steuern entrichten,<br />

zahlen Arbeitslose und sonstige Transfereinkommensbezieher/-innen – vor allem <strong>auf</strong>grund<br />

der höheren Konsumquote – über 20 %.<br />

Die Abgabenquote der kinderlosen Nicht-Selbstständigenhaushalte ist mit 34,3 % um fast<br />

<strong>einen</strong> Prozentpunkt und ihr Einkommensniveau um 1.350 € monatlich niedriger als jene der<br />

Elternhaushalte. Beides ist vor allem strukturell bedingt: 50 % der kinderlosen Haushalte<br />

sind Pensionist/-innenhaushalte und 45 % Haushalte von unselbstständig Erwerbstätigen.<br />

Aufgrund des niedrigeren Einkommensniveaus und des hohen Pensionist/-innenanteils ist<br />

die Gesamtabgabenleistung der kinderlosen Haushalte mit durchschnittlich 1.060 € monatlich<br />

um 500 € niedriger als die der Elternhaushalte. Die Lohnsteuerquote der kinderlosen<br />

Haushalte ist um 1¾ Prozentpunkte höher, die Sozialabgabenquote <strong>auf</strong>grund des hohen<br />

Pensionist/-innenanteils dagegen um 2½ Prozentpunkte niedriger. Auch der Anteil der indirekten<br />

Steuern am Bruttogesamteinkommen ist bei kinderlosen Haushalten marginal<br />

niedriger als bei den Elternhaushalten.<br />

Die Abgabenleistung der 924 000 Elternhaushalte belief sich nach diesen Schätzungen<br />

<strong>auf</strong> Basis von EU-SILC 2006 insgesamt im Jahr 2005 <strong>auf</strong> rund 17,3 Mrd. € plus 1,6 Mrd. €<br />

an Beiträgen zum FLAF. Dem standen rund 6 Mrd. € an familienpolitischen Leistungen –<br />

davon 4,3 Mrd. € in Form von monetären Transfers – gegenüber. Die Abgabenleistungen<br />

der 2,25 Mio. kinderlosen Haushalte betrugen nach dieser Schätzung 28,6 Mrd. € plus<br />

1,9 Mrd. € FLAF-Beiträge.<br />

Umverteilungswirkungen von Abgaben<br />

Die Gesamtabgabenquote variiert innerhalb der Elternhaushalte zwischen 30,3 % im 1. Dezil<br />

111 und 36,6 % im obersten Dezil, also um 6,3 Prozentpunkte. Über alle Haushalte ist die<br />

Variationsbreite gut 9 Prozentpunkte, zwischen 27,5 % im 2. Dezil und 36,6 % im obersten<br />

Dezil. Die Unterschiede in der Gesamtabgabenquote zwischen Haushalten mit und ohne<br />

Kinder ergeben sich vor allem durch die Sozialversicherungsbeiträge. Diese sind in den unteren<br />

Segmenten der Verteilung für Elternhaushalte merklich höher als für alle Haushalte<br />

(einschließlich kinderloser): Während im 1. Terzil die Lohnsteuerquote für alle Haushalte<br />

111<br />

Verwendete Verteilungsmaße sind die Einkommensanteile in Dezilen (Zehntel der Einkommensbezieher/-innen),<br />

Terzilen (Drittel der Einkommensbezieher/-innen) und Quartilen (Viertel der Einkommensbezieher/-innen).<br />

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