5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA
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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />
aber vorziehen, dass persönliche Pflegeleistungen, z. B. im Bereich der Körperpflege, nicht<br />
durch Verwandte, sondern durch ambulante Dienstleister erbracht werden. Die Herausforderungen<br />
der Zukunft liegen darin, wie Professionelle und erwachsene Kinder zum Wohl<br />
des pflegebedürftigen Elternteils zusammenarbeiten können (Dienel 2004, Höpflinger/Perrig-Chiello<br />
2008).<br />
Eltern-Kind-Beziehung als Pflegebeziehung<br />
Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2002 erbringen insgesamt 280 000 Frauen über<br />
17 Jahren (das entspricht 8,5 % aller Frauen) und rund 140 000 Männer über 17 Jahren<br />
(knapp 5 % der Männer) Hilfeleistungen für Angehörige oder Bekannte mit länger andauernden<br />
gesundheitlichen Problemen. Während nur rund 1 % der 18- bis 24-Jährigen nahe<br />
Angehörige betreuen, sind es in der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen rund 10 %. 34 Die im<br />
Mikrozensus 2002 angegebene Zahl an betreuten Personen ist mit 465 000 Personen deutlich<br />
höher als die Zahl der amtlich registrierten Pflegegeldbezieher/-innen. 35 Rund 10 % der<br />
Hauptpflegepersonen betreuen zwei und mehr betreuungsbedürftige Personen. Nach den<br />
Ergebnissen des Mikrozensus 2002 erfolgten die erfragten Pflegeleistungen in 30 % für die<br />
eigene Mutter und in 11 % für die Schwiegermutter bzw. zu 9 % für den Vater und 3 % für<br />
den Schwiegervater (Kytir/Schrittwieser 2003).<br />
Tabelle 7: Gepflegte Person nach Verwandtschaftsgrad<br />
Absolut in % der betreuten Personen<br />
Ehegatte/-in<br />
85 000 18,3<br />
Lebensgefährt/-in<br />
Mutter 138 100 29,7<br />
Schwiegermutter 50 400 10,8<br />
Vater 40 200 8,6<br />
Schwiegervater 14 600 3,2<br />
Kind 33 700 7,3<br />
anderer Verwandte(r) 70 800 15,3<br />
Bekannte(r) 31 900 6,8<br />
Ingesamt 464 800 100,0<br />
Quelle: Datenbasis Mikrozensus 2002, Kytir/Schrittwieser 2003: 108 f.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, dass Eltern von ihren Töchtern gepflegt werden, ist wesentlich höher,<br />
als dass Söhne diese Aufgabe übernehmen (Geister 2005, Haller et al. 2004, Jentzsch 2004,<br />
Kytir/Schrittwieser 2003, Pochobradsky et al. 2005). Vor allem Schwiegereltern werden<br />
fast ausnahmslos von Frauen gepflegt (BMFSFJ 2002, Kytir/Schrittwieser 2003). Söhne<br />
engagieren sich eher bei der Vermittlung von Hilfe als bei konkreten Pflegeleistungen (Perrig-<br />
34<br />
Dies erklärt sich dadurch, dass in der Regel Angehörige Hilfs- und Pflegeleistungen dann erbringen, wenn die<br />
eigenen Eltern bzw. – in noch späteren – Lebensphasen, der Partner/die Partnerin Hilfe und Unterstützung<br />
brauchen.<br />
35<br />
Im Jahr 2002 gab es insgesamt 185 000 Bundespflegegeldbezieher/-innen. Bis zum Jahr 2008 ist die Gruppe<br />
angestiegen <strong>auf</strong> 315 000 Personen (Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger <strong>2009</strong>). Hinzu kommen<br />
noch jene Personen, die von den Ländern Pflegegeld beziehen.<br />
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