5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA
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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />
Familiengründung und Trends 11<br />
Ein Leben mit Kindern gehört für den Großteil der Österreicherinnen und<br />
Österreicher nach wie vor zu ihren Lebensplänen. Infolge längerer Ausbildungszeiten,<br />
verzögerten Berufseintritts, hohen Ansprüchen an aktive Elternschaft<br />
und <strong>auf</strong>grund von Vereinbarkeitshürden wird die Familiengründung zunehmend<br />
<strong>auf</strong>geschoben.<br />
63 % der Befragten des Sozialen Survey Österreich 2003 können sich nur schwer vorstellen,<br />
allein genauso glücklich leben zu können wie mit einer Familie. Frauen stimmen dieser<br />
Aussage zu 68 %, Männer zu 56 % zu. Die Ergebnisse im Zeitvergleich (1986 – 2003)<br />
zeigen, dass über die Jahre hinweg von einem Drittel der Männer ein Leben ohne Kind als<br />
glückliche Lebensform akzeptiert wird, während bei den Frauen ein Trend zu einer stärkeren<br />
Familienorientierung festzustellen ist (Riederer 2005).<br />
Tabelle 1: Glückliches Leben ohne Kinder (in %)<br />
Männer<br />
Frauen<br />
1986 32 25<br />
1993 30 29<br />
2003 31 22<br />
Quelle: Sozialer Survey 1986 – 2003 (Riederer 2005: 377)<br />
Wichtige Anreize für eine Familiengründung sind für Frauen und Männer vor allem immaterielle<br />
Gründe wie die ‚Freude an Kindern’, ‚Sinnstiftung’, ‚Intensivierung des Lebens durch<br />
Kinder’ u. a. m. (Eckhard/Klein 2006, 2007, Marbach/Tölke 2007). Unterschiede zeigen sich<br />
nach dem formalen Bildungsniveau: Frauen mit niedrigerer formaler Bildung sehen in der Elternschaft<br />
zu einem höheren Anteil Sinn und Erfüllung als Frauen mit höheren Abschlüssen.<br />
Familienwunsch: Ideal und Realität<br />
Die Norm der Zwei-Kind-Familie ist nach wie vor ausgeprägt (Gisser 2003, Riederer 2005,<br />
Testa 2006) und hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Laut den Ergebnissen<br />
des Sozialen Survey Österreichs halten im Jahre 2003 64 % der Österreicher/-innen<br />
zwei Kinder für ideal. 17 % sprechen sich für drei Kinder und jeweils 8 % für ein bzw. vier<br />
und mehr Kinder aus. Kinderlos zu sein wird nur von einer Minderheit von 2 % als ideal<br />
betrachtet. Von den allgem<strong>einen</strong> gesellschaftlichen Idealvorstellungen ist allerdings die<br />
persönlich für ideal gehaltene Kinderzahl zu unterscheiden. Im europäischen Vergleich<br />
gehört Österreich zu jenen Ländern mit vergleichsweise niedrigen persönlichen Kinderwünschen:<br />
Die persönlich als ideal angesehene durchschnittliche Kinderzahl liegt in Österreich<br />
bei Männern insgesamt bei 1,66 und bei Frauen bei 1,82. Innerhalb der EU-25 liegen die<br />
entsprechenden Werte bei 2,25 (Männer) und 2,26 (Frauen) (Testa 2006: 31).<br />
11<br />
Aus Band I, Familiengründung heute, Martina Beham.<br />
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