5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA
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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />
Tabelle 6: Eheschließungen mit und ohne gemeinsame Kind(er)<br />
gesamt mit gem. Kind in % ohne gem. Kind in %<br />
<strong>1999</strong> 39 485 9 419 23,85 30 066 76,15<br />
2000 39 228 9 126 23,26 30 102 76,74<br />
2001 34 213 7 536 22,03 26 677 77,97<br />
2002 36 570 7 723 21,12 28 847 78,88<br />
2003 37 195 7 921 21,30 29 274 78,70<br />
2004 38 528 8 504 22,07 30 024 77,93<br />
2005 39 153 9 043 23,10 30 110 76,90<br />
2006 36 923 9 465 25,63 27 458 74,37<br />
2007 35 996 9 679 26,89 26 317 73,11<br />
2008 35 223 9 492 26,95 25 731 73,05<br />
Quellen: Statistik Austria (Statistische Jahrbücher 2000 – <strong>2009</strong>, Demographische Jahrbücher 2000 – <strong>2009</strong>,<br />
Pressemitteilungen 2000 – <strong>2009</strong>, www.statistik.at)<br />
Die symbolische Bedeutung der Ehe ist trotz der sinkenden Heiratsziffern ungebrochen<br />
hoch. Verheiratete Personen werden nach wie vor positiver beurteilt als Singles (Schütz<br />
et al. 2007). In zahlreichen Milieus gilt die Ehe auch weiterhin als biografische Selbstverständlichkeit<br />
(Burkart 1997: 2008). Trotz des hohen Stellenwerts der Ehe hat aber auch<br />
die Auffassung, die gesellschaftliche Entwicklung gehe in Richtung einer Auflösung der Ehe,<br />
nach den Ergebnissen des Sozialen Survey zugenommen: gut die Hälfte der Österreicher/<br />
-innen (53 %) ist dieser Meinung; 1986 war es noch ein Drittel (33 %) (Schulz/Hummer<br />
2005: 350). Die österreichische Wertestudie zeigt ebenfalls Veränderungen in der Einstellung<br />
zur Institution Ehe: 28 % fassen demnach im Jahr 2008 die Ehe als eine überholte<br />
Einrichtung <strong>auf</strong>, <strong>1999</strong> waren dies 20 %, 1990 nur 11 %. Besonders häufig findet sich diese<br />
Meinung bei jüngeren, höher gebildeten, wenig religiös eingestellten Menschen sowie der<br />
städtischen Bevölkerung (Hamachers-Zuba et al. <strong>2009</strong>: 99).<br />
Erfolgsfaktoren einer „guten Ehe”<br />
Als besonders wichtig für das Gelingen einer „guten Ehe” gelten, wie die Befunde der österreichischen<br />
Wertestudie zeigen, Treue (81 %), gegenseitiger Respekt und Anerkennung<br />
(81 %), gegenseitiges Verstehen und Toleranz (77 %), die Bereitschaft zu Diskussion über<br />
Probleme in der Partnerschaft (63 %), eine glückliche sexuelle Beziehung (56 %) sowie<br />
Kinder (54 %) und gemeinsame Lebensziele (51 %) (Hamachers-Zuba <strong>2009</strong>: 102 f.). Diese<br />
Variablen werden seit 1990 als besonders wichtige genannt; allerdings sind die Zustimmungswerte<br />
im Zeitvergleich gesunken, z. B. bezüglich der Bedeutung von Kindern für die<br />
Paarbeziehung (1990: 63 %, <strong>1999</strong>: 59 %, 2008: 54 %). Stark an Bedeutung gewonnen<br />
haben im vergangenen Jahrzehnt materielle und soziokulturelle Rahmenbedingungen, und<br />
zwar insbesondere ein angemessenes Einkommen (hier zeigt sich seit <strong>1999</strong> ein Plus von<br />
17 %) und gute Wohnverhältnisse (+ 10 %), aber auch Übereinstimmung in sozialer Herkunft<br />
(+ 9 %) und in politischen Fragen (+ 6 %) ersch<strong>einen</strong> heute wichtiger als vor zehn<br />
oder zwanzig Jahren (Hamachers-Zuba et al. <strong>2009</strong>: 102).<br />
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