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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Spanien und Frankreich ist dieser Anteil noch geringer, nur etwas mehr als ein Drittel der<br />

befragten Eltern glaubt, Liebesentzug sei zulässig (Spanien: 38 %, Frankreich: 36 %). Ablehnender<br />

verhalten sich die Befragten gegenüber Formen wie „Beleidigen, Beschimpfen”<br />

und „Niederbrüllen”. Zwei Drittel bewerten dies (rechtlich) als unzulässig. Ohrfeigen werden<br />

noch von 33 % der Eltern für erlaubt angesehen, während gravierende Körperstrafen<br />

wie Tracht Prügel nahezu einhellig als unzulässig gelten.<br />

Grafik 36<br />

100<br />

Das ist Eltern nach österreichischem Recht erlaubt<br />

Österreichische Eltern differenziert nach Alter<br />

(Angaben in Prozent)<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

56,8<br />

53,8 55,9<br />

50<br />

40<br />

30<br />

37,7 39,5<br />

35,3<br />

32,9<br />

37,0 37,5 36,8<br />

32,3 32,6<br />

30,8<br />

28,4<br />

29,7<br />

20<br />

10<br />

10,8<br />

9,3<br />

7,4<br />

6,8 6,7<br />

7,8<br />

1,0<br />

1,9<br />

1,4<br />

1,0<br />

2,3 1,4<br />

0<br />

Länger nicht mit<br />

Kind sprechen<br />

Kind beleidigen/<br />

beschimpfen<br />

Kind<br />

niederbrüllen<br />

Leichte Ohrfeige<br />

Klaps <strong>auf</strong> den<br />

Po<br />

Mit der Hand Po<br />

versohlen<br />

Schallende<br />

Ohrfeige<br />

Mit Gegenstand<br />

schlagen<br />

Tracht Prügel<br />

18 bis 35 Jahre 36 bis 45 Jahre 46 und älter<br />

Aufklärung<br />

Die Studie zeigt, dass die höchsten Multiplikatoreffekte durch Aufklärungs- und Informationskampagnen<br />

in Schulen und Kindereinrichtungen möglich werden. Hierüber werden<br />

nicht nur Schüler und Schülerinnen erreicht, sondern auch gewaltbelastete Eltern und Eltern<br />

mit Migrationshintergrund. Die Rechte von Kindern und Jugendlichen und das Verbot<br />

von Gewalt in der Erziehung sowie seiner pädagogischen Gründe sollten in schulischen<br />

Curricula fester Bestandteil sein.<br />

Informelle Sozialkontrolle<br />

Ein Viertel (25 %) der befragten jungen Menschen und 39 % der einheimischen Elterngruppe<br />

geben an, im Ernstfall keine Beratungsstelle und somit k<strong>einen</strong> professionellen Ansprechpartner<br />

zu kennen, der ihnen mit qualifizierter Unterstützung zur Seite stehen könnte.<br />

Am höchsten fällt diese Hilflosigkeit bei den Eltern mit Migrationshintergrund aus, mehr<br />

als zwei Drittel (68 %) konnten keine professionellen Hilfsangebote nennen. Die Studie<br />

zeigt, dass durch ein Verbot von Gewalt in der Erziehung die informelle Sozialkontrolle<br />

gestärkt wird. Ein solches Verbot verbessert nicht nur die Rechtsposition der betroffenen<br />

Kinder und Jugendlichen, sondern auch die der Umwelt dieser Familien. Alle, Nachbarn,<br />

Freunde, Verwandte und andere können sich nunmehr dar<strong>auf</strong> berufen, dass Eltern kein<br />

Recht mehr zur Seite steht, ihre Kinder zu schlagen.<br />

167

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