5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA
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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />
Paare aus. Im Jahr 2050 werden sie rund ein Sechstel stellen. Für den Zeitraum zwischen<br />
2025 und 2050 rechnet die Prognose unter allen Familienhaushalten mit Kindern nur mehr<br />
mit 64 % Ehepaaren, 9,1 % Lebensgemeinschaften und 26,8 % Alleinerziehenden.<br />
Dies ist unter der Perspektive des Wertewandels zu sehen. Lebensgemeinschaften waren in<br />
der Vergangenheit vor allem Verbindungen, welche entweder „<strong>auf</strong> Probe”, <strong>auf</strong> Dauer ohne<br />
Kinder, oder aber später im Leben als nacheheliche Gemeinschaft bestanden. Nunmehr<br />
werden Lebensgemeinschaften zur Familienform.<br />
Familie aus der Kinderperspektive<br />
Etwas über 700 000 Kinder leben allein mit ihren Eltern bzw. mit einem Elternteil, entweder<br />
weil sie Einzelkinder oder weil ihre Geschwister bereits aus dem elterlichen Haushalt<br />
ausgezogen sind. 1,05 Mio. Kinder leben mit noch einem weiteren Kind im gemeinsamen<br />
Haushalt. Etwa 460 000 Kinder leben mit zwei Geschwistern. Mehr als 200 000 haben drei<br />
oder mehr Geschwister im gemeinsamen Haushalt. Die Analyse nach Familientypen und<br />
Altersstufen zeigt:<br />
Kleinkinder unter drei Jahren gab es 2007 in weniger als einem Zehntel aller Familien<br />
(9,4 %). Bei Lebensgemeinschaften (15,3%) war die Häufigkeit doppelt so hoch wie bei<br />
Ehepaaren (8,7 %) – ein Hinweis dar<strong>auf</strong>, dass Lebensgemeinschaften zum Teil erst nach<br />
der Geburt von Kindern in eine Ehe münden. Zweite und weitere Kinder kommen daher<br />
häufiger innerhalb einer Ehe zur Welt als Erstgeborene. Ein gutes Drittel aller Familien<br />
(34,7 %) lebte mit Kindern unter 15 Jahren im Haushalt, und fast die Hälfte (46,6 %)<br />
hatte zumindest ein Kind bis zum Aller von 27 Jahren im Haushalt. Letzteres war bei<br />
Lebensgemein schaften (40,6 %) etwas seltener der Fall als bei Ehepaaren (45,3 %).<br />
Familie ist somit für <strong>einen</strong> Großteil der Menschen in Österreich ein wesentlicher Bestandteil<br />
ihres Lebens. Die große Mehrheit der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter<br />
25 Jahren lebt mit beiden Eltern oder zumindest mit einem Elternteil im gemeinsamen<br />
Haushalt. Von den Erwachsenen über 25 Jahren leben deutlich mehr als die Hälfte mit<br />
(Ehe-)Partner und rund 40 % mit eigenen Kindern im gemeinsamen Haushalt. Auch jene,<br />
die aus dem Haushalt ihrer Herkunftsfamilie bereits ausgezogen sind, halten meist regelmäßigen<br />
Kontakt mit ihren Eltern und Geschwistern.<br />
Familiäre Bande lösen sich nicht <strong>auf</strong><br />
Erwachsene, deren Eltern noch leben, treffen sich recht häufig mit ihnen. Von jenen jüngeren<br />
Erwachsenen im Alter von 30 bis 34 Jahren, deren Mütter noch leben (aber nicht im<br />
selben Haushalt), trifft sich die Hälfte einmal oder mehrmals pro Woche mit der eigenen<br />
Mutter. Das tägliche Treffen mit der Mutter außer Haus reduziert sich <strong>auf</strong> ein Sechstel.<br />
Doch ein weiteres Drittel hat zumindest einmal in der Woche mit ihr persönlichen und<br />
hält ansonsten telefonischen Kontakt. Jene, die Geschwister haben, halten in der Regel<br />
auch zu ihren Schwestern oder Brüdern Kontakt, nachdem sie den elterlichen Haushalt<br />
verlassen haben. Diese empirischen Ergebnisse zeigen: Zunehmende Individualisierung<br />
und getrennte Haushaltsführung bedeuten keine Auflösung der familiären Bande, wie von<br />
manchen Kritikern behauptet.<br />
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