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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Familie und Steuern 107<br />

Steuerleistungen der Familien von rund 17,3 Mrd. € plus 1,6 Mrd. € an Beiträgen<br />

zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) standen im Jahr 2005 rund 6 Mrd. €<br />

an familienpolitischen Leistungen gegenüber. Abgaben <strong>auf</strong> die Elternhaushalte<br />

wirken leicht progressiv.<br />

Das durchschnittliche Gesamteinkommen (einschließlich Transfereinkommen) der Haushalte<br />

mit Kindern belief sich im Jahr 2005 monatlich (einschließlich Sonderzahlungen, also<br />

zwölfmal jährlich) <strong>auf</strong> brutto 4 640 €, ohne im Einkommen enthaltene monetäre familienpolitische<br />

Transfers <strong>auf</strong> 4 250 €. Im Durchschnitt aller Haushalte (also einschließlich kinderloser<br />

Haushalte) lagen die entsprechenden Werte bei 3 660 € bzw. 3 490 €. Die Einkommen<br />

der Haushalte mit Kindern übertrafen die Durchschnittseinkommen der kinderlosen<br />

Haushalte um 44 % und jene aller Haushalte um fast 27 %. Rechnet man die monetären<br />

familienpolitischen Leistungen, die im Haushaltseinkommen enthalten sind, heraus, so lagen<br />

die Bruttoeinkommen der Familien um 32 % über den Einkommen der kinderlosen und<br />

rund 22 % über dem Durchschnitt aller Haushalte.<br />

Berücksichtigt man hingegen die Größe der Haushalte und deren Zusammensetzung in<br />

Form der EU-Äquivalenzskala 108 , so sind sowohl die so gewonnenen gewichteten Pro-Kopf-<br />

Bruttoeinkommen (Äquivalenzeinkommen) der Familien als auch der Pro-Kopf-Konsum um<br />

rund 10 % niedriger als bei kinderlosen Haushalten.<br />

Mit über 3.300 € monatlich weisen die Haushalte der freiberuflich Tätigen nach den EU-<br />

SILC-Daten (2006) die höchsten Äquivalenzeinkommen aus, gefolgt von den Beamt/-<br />

innenhaushalten (2 800 €). Die Äquivalenzeinkommen der Gewerbetreibenden und der<br />

Angestellten bel<strong>auf</strong>en sich <strong>auf</strong> 2.500 € bzw. 2.400 €, die der Bauern <strong>auf</strong> 2 150 € und der<br />

Arbeiter/-innen <strong>auf</strong> 1 800 €. Während die Pensionist/-innenhaushalte mit rund 2 000 €<br />

noch nahe an das gewichtete Pro-Kopf-Einkommen aller Familien von 2.100 € herankommen,<br />

fallen die Haushalte der Arbeitslosen und die Gruppe der übrigen Haushalte mit<br />

Kindern (Arbeitslose, Schüler/-innen, Studierende, nicht berufstätige/r Hausfrau/-mann,<br />

sonstige erhaltene Personen) mit 900 € bzw. 1 000 € <strong>auf</strong> <strong>einen</strong> Wert unter die Hälfte des<br />

Durchschnittseinkommens zurück.<br />

Am größten sind die Einkommensunterschiede zwischen kinderlosen und Elternhaushalten<br />

innerhalb der Gruppe der Selbstständigen: Während die freiberuflichen Eltern über<br />

13 % mehr gewichtetes Pro-Kopf-Einkommen verfügen als die freiberuflichen Haushalte<br />

insgesamt (+ 23 % gegenüber Kinderlosen), fallen die gewerblich selbstständigen Elternhaushalte<br />

um 20 % hinter den Durchschnitt aller Haushalte der Gewerbetreibenden zurück<br />

(– 31 % gegenüber Kinderlosen). In den bäuerlichen Haushalten liegt diese „Einkommenslücke”<br />

der Eltern gegenüber dem Durchschnitt aller Haushalte bei gut 6 % (gegenüber<br />

Kinderlosen bei – 14 %).<br />

107<br />

Aus Band II, Die Familie als Steuerzahlerin, Martina Agwi, Eva Festl, Alois Guger, Käthe Knittler.<br />

108<br />

Als Äquivalenzskala wurde die EU-Skala verwendet, danach erhält die erste erwachsene Person im Haushalt ein<br />

Gewicht von 1, jede weitere von 0,5 und jedes Kind unter 14 Jahren ein Gewicht von 0,3. Nach der Kinderkostenstudie<br />

des WIFO (Wüger/Buchegger 2003) gibt die EU-Skala die Konsumgewichte der einzelnen Haushaltsmitglieder<br />

für Österreich realistisch wieder.<br />

186

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