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5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA

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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Parallel zum Sinken der Heiratsneigung erhöhte sich das mittlere Erstheiratsalter seit den<br />

frühen 1970er-Jahren, als der Trend zu biografisch immer früheren Eheschließungen s<strong>einen</strong><br />

Höhepunkt erreicht hatte, um mehr als sieben Jahre: Während das mittlere Erstheiratsalter<br />

im Jahr 1974 für Frauen bei 21,4 Jahren, für Männer bei 24,4 Jahren lag und bis zum Jahr<br />

<strong>1999</strong> <strong>auf</strong> 27,1 (Frauen) bzw. 29,8 (Männer) anstieg, betrug es 2008 28,9 Jahre für Frauen<br />

und 31,7 Jahre für Männer (Statistik Austria <strong>2009</strong>b, 2008b: 29, siehe auch BMSGK 2005).<br />

Als wesentliche Ursache für die Erhöhung des Erstheiratsalters gilt die längere Bildungsbeteiligung<br />

der jungen Generation (Rupp/Blossfeld 2008: 146).<br />

Das Heiratsverhalten der zugewanderten Bevölkerung unterscheidet sich deutlich von jenem<br />

der Österreicher/-innen (Österreichischer Integrationsfonds <strong>2009</strong>: 32 f.). Nicht-österreichische<br />

Staatsbürger/-innen sind häufiger verheiratet als Österreicher/-innen: Während<br />

weniger als 45 % der österreichischen Staatsbürger/-innen verheiratet sind, liegt dieser<br />

Anteil für die ausländische Wohnbevölkerung bei fast 50 % (Fassmann/Reeger 2007: 188).<br />

Neben der höheren Heiratswahrscheinlichkeit ist auch ein früheres Heiratsalter feststellbar,<br />

insbesondere bei Türk/-innen: sie heiraten rund sieben Jahre früher als Österreicher/-innen<br />

(Österreichischer Integrationsfonds <strong>2009</strong>: 34). Generell bleiben Staatsangehörige des<br />

ehemaligen Jugoslawien und der Türkei signifikant seltener ledig als Österreicher/-innen<br />

(Sari 2007). Besonders deutlich sind diese Unterschiede in der Altersgruppe der 20- bis<br />

25-Jährigen: Im Jahr 2005 waren in dieser Altersgruppe 6,6 % der Österreicher/-innen<br />

verheiratet, aber bereits 31,8 % der Staatsangehörigen aus dem ehemaligen Jugoslawien,<br />

51,4 % der türkischen Bevölkerung (Männer und Frauen) und sogar mehr als 65 % der<br />

türkischen Frauen.<br />

Einstellungen zur Ehe: Hohe symbolische Bedeutung<br />

Die Ehe als Institution hat sich verändert, und zwar insbesondere hinsichtlich ihrer Funktion,<br />

das Paar in der Gesellschaft zu positionieren sowie Elternschaft zu legitimieren (Amato<br />

2007, Cherlin 2004, Fincham et al. 2007, Nave-Herz 2006, Wydick 2007). So m<strong>einen</strong> heute<br />

45 % der Österreicher/-innen, dass Menschen, die Kinder wollen, heiraten sollten – im<br />

Jahr 1988 waren dies noch rund 70 % (Wernhart/Neuwirth 2007: 18). Ehen werden immer<br />

häufiger erst nach der Geburt eines gemeinsamen Kindes geschlossen: in knapp 27 % aller<br />

neu geschlossenen Ehen des Jahres 2008 gab es bereits ein gemeinsames Kind (bzw.<br />

mehrere Kinder); im Jahr <strong>1999</strong> war dies in 24 % der Eheschließungen der Fall.<br />

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