5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA
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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />
Sozialhilfe: Unterschiedliche Entwicklungen<br />
Die sozialen Dienste der Sozialhilfe, welche von Familien in erheblichem (allerdings nicht<br />
exakt bezifferbarem) Ausmaß genutzt werden, zeigen dort, wo sie überhaupt budgetär<br />
erfassbar sind (Steiermark und Wien liefern keine Daten hierzu, weshalb auch kein Budget<br />
<strong>auf</strong>summiert werden kann; in etwa handelte es sich österreichweit um 2008 um 145 Mio.),<br />
ein disparates Bild: Während Kärnten seine Aufwendungen für die sozialen Dienste der Sozialhilfe<br />
im Vergleichszeitraum um 287 %, Oberösterreich um 105 % und Niederösterreich<br />
um 89,5 % gesteigert haben, reduzierten Burgenland um 86,5 % und Salzburg um 68 %.<br />
Klient/-innen-Zahlen liegen nicht vor. Diese Entwicklungen lassen sich nicht unmittelbar<br />
<strong>auf</strong> veränderte Bedarfslagen der Klientel zurückführen, sondern haben vielfältige, auch<br />
budgetäre und inneradministrative Ursachen. Die Beratungsleistungen der Sozialhilfe sind<br />
überwiegend ambulant, unentgeltlich, niedrigschwellig, kostenfrei und anonym ausgestaltet.<br />
Sie bieten multiprofessionelle und interdisziplinäre sozialarbeiterische und sozialpädagogische<br />
Hilfestellung, abgestimmt <strong>auf</strong> unterschiedliche Haushaltskonstellationen bzw.<br />
Familien (Alleinerziehende oder Familien mit sozialen Problemstellungen).<br />
Behindertenhilfe: Bedeutungszuwachs der Leistungen<br />
Zu den familienrelevanten sozialen Diensten der Behindertenhilfe zählen vor allem die<br />
Maßnahmen der ambulanten und mobilen Diagnostik, Frühförderung und Therapie, die<br />
vorschulische und schulische Erziehung körperlich, sensorisch und geistig (mehrfach) beeinträchtigter<br />
Kinder in öffentlichen und Privatschulen, die Hilfen zur Erziehung und Schulausbildung<br />
einschließlich der Dienste zur pflegerischen Betreuung in Schulen, die berufliche<br />
Ausbildung geistig und mehrfach beeinträchtigter Jugendlicher vielfach in Verbindung<br />
mit ausbildungsbegleitendem Wohnen und schließlich die Tagesbetreuung in Werkstätten<br />
für Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung. Klient/-innen-Zahlen im<br />
Bundesländervergleich liegen nicht vor. Ein Bedeutungszuwachs dieser Leistungen ist anzunehmen.<br />
In Salzburg etwa nahm die Absolutzahl der Hilfen zur Erziehung und Schulbildung<br />
2001 – 2007 von 214 <strong>auf</strong> 578 (+ 170 %) zu, die Zahl der Hilfen zur beruflichen<br />
Eingliederung von 138 <strong>auf</strong> 217 (+ 57,2 %).<br />
Jugendwohlfahrt: Heterogenes Bild<br />
Im Bereich der Jugendwohlfahrt zeigt sich (allerdings ohne Daten aus Vorarlberg) im Untersuchungszeitraum<br />
ein äußerst heterogenes Bild: insgesamt stiegen die Aufwendungen<br />
inflationsbereinigt <strong>1999</strong> – 2008 von 379,067 Mio. <strong>auf</strong> 425,805 Mio. um 7,2 %; überdurchschnittlich<br />
nahmen sie in sämtlichen Bundesländern (vor allem: Kärnten, Burgenland,<br />
Tirol) mit Ausnahme Wiens zu, wo der Aufwand um 29 % von 160,3 Mio. <strong>auf</strong> 113,7 Mio.<br />
zurückging. Die Zahl der Klient/-innen stieg <strong>1999</strong> – 2007 von 23 000 <strong>auf</strong> 29 500 Kinder/<br />
Jugendliche an, vor allem im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Die Zahl der Maßnahmen<br />
zur Unterstützung stieg <strong>1999</strong> – 2007 von 15 202 Fällen (65,9 % aller Fälle) <strong>auf</strong> 23 825<br />
(80,7 % aller Fälle). Die Zahl der Fälle voller Erziehung sank hingegen von 7 214 Fällen <strong>auf</strong><br />
5 701 Fälle (– 20,9 %) – relativ ein Rückgang von 31,2 % <strong>auf</strong> 19,3 % aller Fälle. Zudem ist<br />
auch der Anteil der Fälle gerichtlich verfügter Erziehung von 31,2 % <strong>auf</strong> 25,9 % rückläufig.<br />
Die Jugendwohlfahrt konzentriert ihre Leistungen im Untersuchungszeitraum zunehmend<br />
<strong>auf</strong> Kinder (0–5) und Jugendliche (14–18), während der Anteil der Klient/-innen in der Altersgruppe<br />
der Kinder zwischen sechs und 13 im Untersuchungszeitraum rückläufig war.<br />
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