5. Familienbericht 1999 - 2009 auf einen Blick - BMWA
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FAMILIENBERICHT <strong>1999</strong> – <strong>2009</strong> AUF EINEN BLICK<br />
In einer Studie über Geburten in unehelichen Lebensgemeinschaften wurden neun Länder<br />
in der Zeit zwischen 1970 und etwa 2004 verglichen, zumeist unter Verwendung des „Generations<br />
and Gender Survey”. In sämtlichen untersuchten Ländern ist ein starker Anstieg<br />
des Anteils von Erstgeburten in unehelichen Lebensgemeinschaften zu beobachten. Beginn<br />
und Grad des Anstiegs differieren jedoch. Österreich zeigt dabei eine konstante Zunahme.<br />
Der Umstand, dass in allen Ländern die Unehelichenquote unter den Erstgeburten wesentlich<br />
höher ist als bei Geburten höherer Rangfolge, lässt schließen, dass uneheliches Zusammenleben<br />
nicht als dauerhafter Status und als Substitut für die Ehe gesehen wird.<br />
Ideale Kinderzahl<br />
Neben dem persönlichen Kinderwunsch ist auch die „ideale Kinderzahl”, die nach Ansicht<br />
der Respondent/-innen in der Gesellschaft des jeweiligen Landes vorherrschen sollte, von<br />
wesentlicher Bedeutung: Für zwei Drittel und somit die Mehrzahl der Männer und Frauen<br />
sind zwei Kinder die ideale Zahl für eine Familie in Österreich. Für 20 % besteht die ideale<br />
Familie aus drei oder mehr Kindern. Nur wenige (4 %) sehen in der Ein-Kind-Familie das<br />
Ideal einer österreichischen Familie.<br />
In der Vorstellung von der gesellschaftlich idealen Kinderzahl unterscheiden sich Männer<br />
und Frauen nur kaum. Männer sehen eher als Frauen in größeren Familien ein Ideal, während<br />
Frauen sich weniger oft <strong>auf</strong> eine Zahl festlegen wollen und eher m<strong>einen</strong>, dass es keine<br />
ideale Zahl von Kindern für eine Familie in Österreich gibt. Die Angaben zum gesellschaftlichen<br />
Ideal sind relativ konstant über die Altersgruppen von 20 bis 45 Jahren verteilt.<br />
Jüngere Befragte (d. h. unter 25 Jahren) geben öfters die Drei-Kind-Familie als Ideal an.<br />
Frauen ab 30 Jahren erklären vermehrt, dass es keine ideale Kinderzahl für eine Familie in<br />
Österreich gibt. Zu vielschichtig dürfte für sie das Bild einer Familie sein, als dass sie sich<br />
<strong>auf</strong> ein konkretes gesellschaftliches Ideal festlegen möchten. Erste Analysen zeigen auch<br />
klare bildungsspezifische Unterschiede. Männer und Frauen mit niedriger Bildung sehen<br />
vermehrt in Familien mit drei oder mehr Kindern das gesellschaftliche Ideal, während höher<br />
Gebildete öfter angeben, dass es keine ideale Kinderzahl gibt.<br />
Grafik 15: Ideale Zahl von Kindern für eine Familie in Österreich<br />
Eigene Berechnungen; Datenquelle: GGS Austria, 2008/09<br />
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