10.07.2015 Aufrufe

D-A-CH TAGUNG 2011 - SGEB

D-A-CH TAGUNG 2011 - SGEB

D-A-CH TAGUNG 2011 - SGEB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tabelle 1.1Kennwerte des ErdbebensKenngrößeQuelleLongitude 9.00 ° EKDAG [6]Latitude 48.23 ° EKDAG [6]Lokalbebenmagnitude M L 6.1 (instrumentell) Ahorner (2003) [7]; EKDAG [6]Momentenmagnitude M W 5.7 (instrumentell) Ahorner (2003) [7]; EKDAG [6]Herdtiefe h 0 10 km EKDAG [6]Epizentralintensität I 0 VIII (8.0) EKDAG [6]maximal beobachtete Intensität I 0,max = I obs,max VIII (8.0)Fühlbarkeitsradius R f505 kmDie Beschreibungen der stärksten Schütterwirkungen vermitteln einen Eindruck von derStärke und dem Ausmaß, welches dieses größte, durch die Erdbebenzonenkarte der DIN4149:2005 [1] abgedeckte Ereignis bezogen auf den zum Bebenzeitpunkt vorhandenenBauwerksbestand verursacht hat. Verfolgt man die Intensitäts-Deskriptoren der EMS-98 [4]fällt auf, dass Bauten mit erhöhter Verletzbarkeit (vulnerability) in der Tat wesentlich dasSchadensbild bestimmten, was durch folgende Aussagen verdeutlicht wird [2]: „Massive, ausBruchsteinen oder Backsteinen ausgeführte Gebäude haben stärker gelitten als leicht gebauteFachwerk- oder Holzhäuser.“ oder: „Wichtig ist eine Nachricht aus Lautlingen, welche dieErdbebensicherheit der sozusagen aus einem Stück bestehenden Eisenbetonhäuser dartut: andem sonst stark mitgenommenen Schulgebäude sind die in Eisenbeton ausgeführten vierSchulsäle im Erdgeschoß unbeschädigt geblieben.“.In diesem Zusammenhang ist jedoch nicht zu übersehen, dass eine Vielzahl isolierterIntensitätsinseln der makroseismischen Karte (Abb. 1.1) nicht unwesentlich auf die Schäden anSakralbauten (Kirchen, Kapellen) zurückzuführen sind. So wird von [2] bestätigt, dass vorallem Kirchtürme und andere hochragende Bauten besonders stark beschädigt wurden. DasKirchen und andere Monumentalbauten (monumental buildings) nach der EMS-98 aufgrundihrer spezifischen Merkmale und Erdbebenanfälligkeit von der Intensitätsbewertungausgeklammert werden sollten, wenn andere Beschreibungen der Schütterwirkungen(Deskriptoren) vorliegen, sei hier als grundsätzliches Problem genannt. Im hier vorgestelltenTestgebiet I wurden nur Schäden an Wohngebäuden berichtet.Das von diesem Beben eine offensichtlich druckfähig aufbereitete Datenzusammenstellungvorgelegt wurde, ist [2] zu entnehmen: Die Bearbeitung und der Druck des Beobachtungsmaterialswar im Herbst 1918 beendet; es füllt einen stattlichen Band von 350 Seiten, dessenDruckbogen, ebenso wie sämtliche Originalbeobachtungen, seitdem unbenutzt beim Institut dePhysique du Globe in Straßburg lagern. Unsere nachstehenden Untersuchungen stützen sichauf das gedruckte Beobachtungsmaterial. Leider konnte unter den obwaltenden Verhältnissenauf die Originalbeobachtungen nicht zurückgegriffen werden, so erwünscht es auch inmanchen Fällen gewesen wäre.1.2 Untersuchte TestgebieteDie aufbereiteten Schütterwirkungen des Mitteleuropäischen Bebens von 1911 im Gebietder Schwäbischen Alb erlauben die Untersuchung relativ kleinräumiger Testgebiete, dieanhand der Isoseistenformen, des Besiedlungsraums und vor allem des berechnetenIntensitätsinkrements I aus beobachteter Intensität I obs und berechneter Intensität I calc nach [8],s.a. Gl. (1), ausgewählt werden (s. Abb. 1.2). Durch Verknüpfung der Datenebenen [9] wirdüberprüft, ob Intensitätsüberhöhungen für ausgewählte Standorte begründet werden könnenoder ob eine Indikation für die Fehlinterpretation bzw. Überbewertung von tatsächlichenSchütterwirkungen vorliegt.3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!