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D-A-CH TAGUNG 2011 - SGEB

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3 ZUSAMMENFASSUNGDie Untersuchungen zu den Schütterwirkungen historischer Erdbeben schließen dieeingehende Würdigung der Erdbebenkataloge und der unterschiedlichen Vorgehensweisen zurAufbereitung makroseismischer Schüttergebietskarten ein.Insgesamt werden am Beispiel der Schütterwirkungen des Mitteleuropäischen Erdbebensvon 1911 mehrere „Problemfälle“ im Detail untersucht. Es wird eine hybride Vorgehensweiseentwickelt, die eine Interpretation historischer Beobachtungen auf der Grundlage vonStandortanalysen und instrumentellen Auswertungen ermöglicht.Mit den Methoden der Datenerfassung, Datenaufbereitung und Datenanalyse mit HilfeGeografischer Informationssysteme (GIS) erschließen sich neue Anwendungsgebiete. Es wirdeine Methodik entwickelt, um unterschiedliche Datenebenen zu verknüpfen und aus der Art derInformationskopplung Schlussfolgerungen über die reale Qualität der Schütterwirkungen unddie Ausprägung möglicher Einflussfaktoren abzuleiten (s.a. Abb. 3.1). Die Kopplung unterschiedlicherDatenebenen erfolgt im makroskaligen Maßstab. Die Aufbereitung der einzelnenDatenebenen ermöglicht eine Interpretation der beobachteten Intensitätsüberhöhungen, die ineinigen Fällen auf untergrundbedingte, topografische oder auch bauwerksbedingte Einflussfaktorenzurückzuführen sind. In anderen Fällen erfordern die historischen Quellen eine kritischeReinterpretation der tatsächlich beobachteten Effekte.Am Beispiel des Bebens vom 16.11.1911 werden methodische Grundlagen für die makroseismischenund auch makroskaligen Untersuchungen vorgelegt. Unverzichtbarer Bestandteilbildet dabei die messtechnische Verifikation von Standortanomalien.Die Neubewertung der in Tabelle 2.1 aufgezeigten Quellen ergibt eine Intensität für dieausgewählten maximalen Beobachtungen von V (5.0) bis V-VI (5.5). Im Falle der QuelleMichelfeld (Sinsheim) mit einer Intensität VII (7.0) nach EMS-98 ist darauf zu schließen, dassdie Beobachtung unter anderem auf die geologischen Bedingungen (Untergrundklasse C-Rnach [1]) zurückgeführt werden kann (s. Abb. 2.3, Abb. 2.4). Unter Verwendung vonKorrekturfaktoren auf Basis der Geologie zeigt sich ein verändertes Bild der untersuchtenIntensitätsinsel (s. Tabelle 2.3).Abb. 3.1 Kombination der untersuchten Faktoren – Einwohnerdichte, Gebäudedichte und Geologie11

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