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D-A-CH TAGUNG 2011 - SGEB

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qualitativ erkannten Probleme wurde in einer zweiten Phase anhand einiger Pilotstudienuntersucht und im 2. Bericht [6] zusammengefasst, der Mitte <strong>2011</strong> veröffentlicht wird. DieErkenntnisse der gesamten Studie sind in eine ESTI-Richtlinie zur „Erdbebensicherung derelektrischen Energieverteilung in der Schweiz“ eingeflossen, die im Jahre 2012 in Kraft tretenwird und das ESTI im Rahmen der Bewilligungen von Projekten unterstützen soll. DesWeiteren werden die Erkenntnisse dazu dienen, die Elektrobranche zu sensibilisieren, diesunter anderem anhand einer Fachtagung im kommenden Jahr.Ergebnisse der StudieErfahrungen im Ausland zeigen eindeutig, dass die mit Abstand grössten Schäden an derInfrastruktur der elektrischen Energieverteilung im Erdbebenfall bei Unterwerken inFreiluftbauweise beobachtet werden, während Freileitungen Erdbeben in der Regel recht gutüberstehen. Je höher die Spannungsebene, desto verletzlicher sind die Unterwerke. Schädenwerden sowohl bei den Leistungstransformatoren, insbesondere bei deren Durchführungen, wieauch bei den Höchstspannungsapparaten erwartet. Eines der Hauptprobleme sind die heute zustraffen Leiterverbindungen zwischen den Apparaten, so dass die einzelnen Apparate nichtunabhängig voneinander schwingen können; dies lässt grosse Interaktionskräfte entstehen, diezum Bruch der Apparate, insbesondere der Porzellanisolatoren, führen können. Auch dieSekundärsysteme, wie etwa Notstrombatterien oder Steuerschränke, weisen heute bedeutendeSchwachstellen auf und dürften schon bei schwächeren Erdbeben ausfallen.Als daraus resultierender Handlungsbedarf sollen präventive Massnahmen in diesenBereichen, die Versorgungssicherheit im Falle eines Erdbebens signifikant erhöhen.Entsprechende Massnahmen, die im Rahmen von Anlage-Erneuerungen ergriffen werden,verursachen nur äusserst geringe Zusatzkosten. Es liegt deshalb im Eigeninteresse – und in derEigenverantwortung – der Netzbetreiber, solche Massnahmen bei jeder sich bietendenGelegenheit zu ergreifen.Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen ist, dass die fehlende Verankerung grosserTransformatoren gegenüber Abheben eines der wichtigsten potenziellen Probleme in derSchweiz ist. Wie gross diese Gefahr des Abhebens allerdings tatsächlich ist, hängt von dentiefsten Eigenfrequenzen der Kippschwingungen der Transformatoren ab. Zu diesem Punktliegen in der Literatur widersprüchliche Angaben vor. Um genaue Anforderungen definieren zukönnen, wurde in Pilotprojekten die Eigenfrequenzen von repräsentativen Transformatoren inden Schweiz gemessen. Dabei wurden auch die vorhandenen Lose zwischen relevantenApparaten aufgenommen, um die Baupraxis der Schweiz in diesem Bereich wiederzugeben undAnforderungen zu definieren.Entwurf der neuen ESTI-RichtlinieDie neue ESTI-Richtlinie zur „Erdbebensicherung der elektrischen Energieverteilung in derSchweiz“ [7] wurde von der Arbeitsgruppe abgesegnet und ist gerade in Vernehmlassunggegangen. Die Richtlinie wird voraussichtlich Anfang 2012 in Kraft treten. Die Anforderungender Richtlinie basieren auf den Empfehlungen der Studie und werden nach Erdbebenzonen undSpannungsebenen abgestuft. Um die Akzeptanz der Richtlinie zu gewährleisten und keineunverhältnismässigen Massnahmen zu verlangen, beschränken sich momentan dieAnforderungen auf neue Anlagenelemente. Für bestehende Komponenten gelten dieAnforderungen nur als Empfehlungen.Folgende Tabelle des aktuellen Entwurfes der ESTI-Richtlinie definiert dieGeltungsbereiche der Bestimmungen in Abhängigkeit der Spannungsebenen.7437

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