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D-A-CH TAGUNG 2011 - SGEB

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12. D-A-<strong>CH</strong> Tagung – Erdbeben und BaudynamikC. Könke (Hrsg.)Hannover, Deutschland, 15.–16. September <strong>2011</strong>ERDBEBEN IM JAHR 1911 –DER ERDBEBENS<strong>CH</strong>WARM IM HOHEN VENNK. Lehmann ** Geologischer Dienst NRWDe-Greiff-Str. 195, D-47803 KrefeldE-mail: klaus.lehmann @ gd.nrw.deKeywords: Erdbebenkatalog, Hohes Venn, Aachen, Nordrhein-Westfalen.Abstract. Neben dem Starkbeben bei Albstadt am 6. September 1911 wurde im gleichen Jahr auch derNordrand der Eifel im heutigen Nordrhein-Westfalen von einem Erdbebenschwarm erschüttert. DieseAbfolge bestand mindestens 15 Ereignissen, von denen hier 12 aus einer Reihe von Erdbebenkatalogenzeitlich und teilweise räumlich bestimmt und zusammengestellt werden konnten. Die Epizentren desBebenschwarms lagen im Bereich des Hohen Venns zwischen Aachen, Düren, Eupen und Monschau,also in einer Region, in der sowohl in historischer Zeit als auch aktuell – anhand seismischerRegistrierungen – Erdbebenaktivität nachgewiesen werden kann.Verschiedenen Studien zufolge wurden 1911 bei einzelnen Ereignissen des Schwarms Lokalmagnitudenbis zu 4,5 bzw. 4,2 erreicht. Die Beben seien in Aachen, Düren und Eupen (B) undNieuwenhagen b. Kerkrade (NL) spürbar gewesen. Schäden an Gebäuden sind jedoch in den vorliegendenQuellen nicht belegt. Mindestens sieben Beben mit Magnituden von etwa 4 auf der Richter-Skala sind dabei für einen Zeitraum von nur zwei Tagen, am 30. und 31. Mai 1911, dokumentiert. Eineweitere Abfolge fand nach einer Ruhepause am 6. September 1911, einige Stunden nach dem Albstadt-Beben, statt. Das zeitliche Zusammentreffen veranlasste Sieberg seinerzeit, über einen Zusammenhangzu spekulieren.Unterschiedliche Lokalisierungen einzelner Ereignisse durch verschiedene Autoren zeigen, dass sichdie jeweils genutzte Datenbasis zur Charakterisierung des Erdbebenschwarms teilweise nicht deckt. Miteiner gezielten Zusammenführung aller verfügbaren Informationen wird hier versucht, die Kenntnis derEigenschaften dieser Ereignisse und der zugrunde liegenden Prozesse zu verfeinern. Die Zusammenstellungder in dieser Studie zur Verfügung stehenden makro- und mikroseismischen Daten aus wissenschaftlichenAufsätzen und lokaler Berichterstattung bestätigt den Intensitätswert von V bis VI für dasstärkste Bebens des 30. Mai 1911. Für die hohen Intensitäts- und Magnitudenwerte einiger weitererSchwarmbeben wurden jedoch keine Belege gefunden. Auch das Beben vom 6. September 1911 imHohen Venn hatte nach den zeitgenössischen Beschreibungen vermutlich eine Intensität von V bis VI.Dem Erdbebenschwarm im Mai 1911 wurde eine einheitliche Lage südlich der Ortschaft Zweifallzugeordnet. Eine abweichende Lage der einzelnen Ereignisse ist aufgrund der vorliegenden Daten nichtsignifikant. Die Epizentren der Beben vom 6. September sind wahrscheinlich weiter nördlich, im Südender Niederrheinischen Bucht anzusetzen.Die Ergebnisse bedeuten eine punktuelle Verfeinerung des Erdbebenkatalogs und dienen so, gemeinsammit weiteren Detailstudien, der Überprüfung und Präzisierung von Berechnungen der Erdbebengefährdungim lokalen bis regionalen Maßstab.173

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