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D-A-CH TAGUNG 2011 - SGEB

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A12/B9 zur Intensität VI erscheint jedoch nicht plausibel angesichts der Feststellung, dasskeinerlei Schaden angerichtet worden sei. Für dieses Ereignis geben die Erdbebenkataloge [13]und [17] einen Schütterradius von 105 km an. Setzt man anhand der Indizien aus denmikroseismischen Auswertungen eine Lage im Süden der Niederrheinischen Bucht an, wäreauch ein Schütterradius von nur 50 km möglich. Zu diesem Ereignis sind weitere Recherchenerforderlich.Hier wird vorgeschlagen, für die Ereignisse A3/B2 und A12/B9 eine Epizentralintensitätvon V bis VI mit einem Unsicherheitsintervall von 0,5 anzusetzen. Die in den Tabellen 1 und 2besonders für die Ereignisse A2 und A4 bis A9 angegebenen Intensitätswerte erscheinenanhand der zitierten Beobachtungen als zu hoch.5.2 LokalisierungDas Epizentrum des Ereignisses A1 (07.10.1910) wird bei Sieberg auf die ‚BrandenbergerStörung‘ zwischen ‚Rötgen‘ und ‚Lamersdorf‘ (Lammersdorf) festgelegt. Die vorliegendenmakroseismischen Beobachtungen lassen hier keine weiteren Schlüsse zu. Die größte Intensitätfür das stärkste der Ereignisse vom Mai 1911, A4/B2, wurde in der Gegend von Breinig,Zweifall und Lammersdorf beobachtet. Diese Orte liegen maximal 10 km von einander entfernt.Auf Grundlage dieser Indizien und der mikroseismischen Auswertungen kann das Epizentrumdieser Ereignisse auf den Hürtgenwald zwischen Zweifall und Roetgen gelegt werden.Die detaillierten Beobachtungen am Forsthaus Jägerhaus im Hürtgenwald stützen diesenAnsatz. Zur Lagebeschreibung des Epizentrums werden hier folgende Koordinaten angesetzt:50,69° nB; 6,23° öL, ±3 km (WGS84, s. Abb. 1).Auf eine abweichende Lokalisierung der schwächeren Beben des Schwarms geben dievorliegenden Beobachtungen keinen Hinweis.Die Beobachtungen zum Ereignis vom 06.09.1911, A12/B9, eignen sich nicht zu einergenauen Bestimmung des Epizentrums. Es fällt jedoch auf, dass besonders aus Düren starkeWirkungen berichtet wurden. Dies könnte für ein weiter nördlich gelegenes Epizentrumssprechen im Vergleich zu den Schwarmbeben vom Mai 1911. Diese Einschätzung wird auchdurch die Auswertung der mikroseismischen Daten nahe gelegt.5.3 HerdtiefeIn den Erdbebenkatalogen werden Tiefen von 7 bis 15 km für die Ereignisse A1, A2, A8und A12 (Tab. 1 und 2) angesetzt. Die Gründe für eine unterschiedliche Tiefenzuordnungkönnen aufgrund der hier diskutierten Daten nicht nachvollzogen werden. Somville leitet ausden Ankunftszeiten an den Erdbebenstationen Aachen und Uccle eine Tiefe von etwa 25 km ab[33]. Typische Herdtiefen für die Region des angesetzten Epizentrums (s. Kap. 5.3) betragennach den Seismizitätsbeobachtungen des Geologischen Dienstes NRW seit 1980 etwa 10 bis20 km, 15 km kann dabei als ein typischer Wert angenommen werden.5.4 MagnitudeBei einer Vorgabe der Intensität I 0 von V–VI (± 0,5) und einer Herdtiefe von z 0 =(15 ± 5) km kann aus einer empirischen Beziehung von Kárník der Wert M LH = 4,0 ± 0,3 fürdie Magnitude ermittelt werden [35]. Unter der Annahme, dass M LH ≈ M L (Richter), erweisensich die für das Ereignis A3/B2 angegebenen Magnitudenwerte als plausibel. Werte der Lokalmagnitudegrößer als oder gleich 4 für die Ereignisse A2, A6, A8 bis A11 erscheinen jedoch,wie auch die zu hohen Intensitätswerte, nicht begründet.981

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