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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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111<br />

Die Einrichtung dieser Referatsgruppe muss - nach Abschluss <strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Staatlichen Schulämter <strong>und</strong> <strong>der</strong> substantiierten Festschreibung ihrer fachlichen,<br />

rechtlichen <strong>und</strong> verwaltungsmäßigen Aufgaben im Aufgabenglie<strong>der</strong>ungsplan - als<br />

Interventions- <strong>und</strong> Kontrollmaßnahme gesehen werden. Angesichts <strong>der</strong> im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Gesetzgebung zur abschließenden Einführung <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>stufe in Hessen, <strong>der</strong> Personalenge bei <strong>der</strong> Lehrerversorgung <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

insgesamt labilen politischen Situation, in <strong>der</strong> die Landesregierung unter<br />

Ministerpräsidenten Börner agierte, sollte über diese Referatsgruppe ein<br />

unmittelbares Konfliktmanagement regionaler <strong>und</strong> lokaler Situationen erfolgen.<br />

Neben dem konsequent durchgeführten Regionalprinzip wurde ein "intendiertes<br />

Sachprinzip" als Gr<strong>und</strong>orientierung für die Arbeit diese Referatsgruppe genannt. 140<br />

Durch die Regionalisierung sollte eine vertiefte Kenntnis von Personen <strong>und</strong><br />

Strukturen <strong>und</strong> zugleich eine schnellere <strong>und</strong> sachgerechtere Bearbeitung von<br />

Vorgängen ermöglicht werden. Damit verb<strong>und</strong>ene konkrete Konsequenzen für einen<br />

geordneten hierarchischen Verwaltungsablauf wurden als nachrangig angesehen.<br />

Die Referenten dieser Gruppe "<strong>Schulaufsicht</strong> " hatten unter an<strong>der</strong>em den Auftrag,<br />

jeden Morgen die regionalen Presseberichte auszuwerten, um eine rechtzeitige<br />

Problemerkenntnis zu haben. Unmittelbarer Kontakt mit dem zuständigen Staatlichen<br />

Schulamt sollte in aktuellen Konfliktsituationen aufgenommen werden. Das<br />

zuständige Regierungspräsidium wurde auf diese Weise aus <strong>der</strong> unmittelbaren<br />

Handlungsebene ausgeschlossen. 141 I Es wurde nachträglich informiert, allerdings<br />

mussten die förmlichen Verwaltungsabläufe beibehalten werden, d.h. schriftliche<br />

Berichte wurden auf dem Dienstweg über die Schulabteilung des<br />

Regierungspräsidiums an das Ministerium weitergeleitet. Dort wurde dann auf eine<br />

Bearbeitung verzichtet, weil <strong>der</strong> Vorgang bereits im Ministerium bearbeitet war o<strong>der</strong><br />

wurde. Der Stempel „gesehen <strong>und</strong> weitergereicht“ des Regierungspräsidiums wurde<br />

in <strong>der</strong> Verwaltungsreform <strong>der</strong> 90er Jahre als Beweis für die „Briefkastenfunktion“ <strong>der</strong><br />

Schulabteilungen angesehen, auf <strong>der</strong>en “Doppelarbeit“ verzichtet werden kann.<br />

140 Protokoll <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> " Vereinigung <strong>der</strong> Schuleaufsichtsbeamten des Landes Hessen " am<br />

14.11.1985. Referent auf dieser Mitglie<strong>der</strong>versammlung war <strong>der</strong> Referats Gruppenleiter " <strong>Schulaufsicht</strong> ",<br />

Leiten<strong>der</strong> Ministerialrat San<strong>der</strong>.<br />

141 Protokoll <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> " Vereinigung <strong>der</strong> Schuleaufsichtsbeamten des Landes Hessen " am<br />

14.11.1985.

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