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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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neue <strong>Schulaufsicht</strong>ssituation gegeben, aber mehr im Sinne des sich Einstellens <strong>und</strong><br />

Arrangierens. In dem Sinne, wie Sie gefragt haben, weniger. Die Schulleiterinnen<br />

<strong>und</strong> Schulleiter dürften zugespitzt die Auffassung vertreten haben: Hauptsache die<br />

<strong>Schulaufsicht</strong> nützt uns. Wenn sie sich als Dienstleistung für uns versteht <strong>und</strong> sie<br />

auch so agiert, dann ist es egal, wo sie angesiedelt ist, vor Ort, beim<br />

Regierungspräsidium, wie <strong>und</strong> wo auch immer. Wenn sie sich nur als<br />

Aufsichtsinstanz versteht, ohne uns zu unterstützen <strong>und</strong> zu helfen, dann können wir<br />

sie im Gr<strong>und</strong>e nicht gebrauchen. .<br />

Damit sind wir bei <strong>der</strong> Richtlinienproblematik. Als Lehrer einer einklassigen Schule,<br />

in <strong>der</strong> ich angefangen habe, war es klar, das die inhaltlichen Abstimmungen <strong>und</strong> die<br />

Pläne die es damals gab, beachtet, gelesen <strong>und</strong> umgesetzt wurden - bis hin zu<br />

entsprechenden Dokumentationen, die es in je<strong>der</strong> Schule dazu gab. Die<br />

Richtlinienproblematik hat sich freilich teilweise bis dahin verän<strong>der</strong>t, dass tatsächlich<br />

Richtlinien erlassen wurden, die in <strong>der</strong> Schule nur noch von Interessierten<br />

aufgenommen <strong>und</strong> schulaufsichtlich nicht umgesetzt <strong>und</strong> nicht durchgesetzt wurden.<br />

Es hat sich so eine Mentalität ausgebreitet: Na, warten wir mal ab, bis die nächsten<br />

Pläne kommen. Im Gr<strong>und</strong>e war es eine fatale <strong>Entwicklung</strong>, weil damit das<br />

Instrument Rahmenrichtlinien o<strong>der</strong> Richtlinien für Lehrpläne als wirksames<br />

Steuerungselement für die schulische Arbeit zerstört worden ist. Ob man das wie<strong>der</strong><br />

durch Kerncurriculum <strong>und</strong> Standards einholen kann, muss man sehen, eine<br />

spannende Frage im Rahmen <strong>der</strong> neuen Steuerungsproblematik. Jedenfalls hat man<br />

es zunächst zu tun mit einer Mentalität, die sagt, wir haben unsere eigenen Pläne,<br />

wir wissen, was wir zu unterrichten haben, wir brauchen nicht unbedingt die Pläne<br />

von oben. Sehr, sehr zugespitzt.<br />

I.: Ja, das war ja eigentlich auch die Entscheidung für ein Schulbuch die<br />

Arbeitsgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> nicht die Entscheidung für einen Lehrplan. Das<br />

Steuerungsmittel, dass die Schulbücher sich an den Lehrplänen zu orientieren<br />

haben, hat eine Zeitlang auch nicht gegriffen. Das versucht man jetzt erst wie<strong>der</strong> in<br />

den Griff zu bekommen, dass die verbindlichen Lehrpläne die Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Schulbücher sein sollen. Das wurde vorher großzügiger behandelt.<br />

T.: Aber sicher auch, weil es einen allgemeinen Konsens gegeben hat, ob die Pläne,<br />

die von oben kommen, wichtig sind o<strong>der</strong> nicht, spielt keine so große Rolle.

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