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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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den entsprechenden Debatten des Hessischen Landtages, um auf diesem Weg die<br />

Gesamtschule weiter durchzusetzen.<br />

Die politischen Verän<strong>der</strong>ungen führten bei den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

im gleichen Zeitraum sich entwickelnden „Hauptabteilungen Staatliches Schulamt“ zu<br />

Befürchtungen über den Einfluss <strong>der</strong> Landräte <strong>und</strong> Oberbürgermeister auf die<br />

„inneren“ Schulangelegenheiten. Der Vorstand <strong>der</strong> "Vereinigung <strong>der</strong><br />

<strong>Schulaufsicht</strong>sbeamten des Landes Hessen e.V." bekam mit <strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten<br />

politischen Situation in Hessen Orientierungsprobleme, wie sich etwas später zeigte.<br />

Die Konsequenzen des verän<strong>der</strong>ten Wählerverhaltens <strong>und</strong> das Einglie<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

bedeuteten für die <strong>Schulaufsicht</strong>sbeamten - wie schon erwähnt - eine doppelte<br />

Richtungsän<strong>der</strong>ung: die CDU hatte die Schaffung <strong>und</strong> Einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Staatlichen<br />

Schulämter als Hauptabteilung in die Behörde des Landrates bzw. des<br />

Oberbürgermeisters vehement abgelehnt. Sie hatte gefor<strong>der</strong>t, dass die staatliche<br />

<strong>Schulaufsicht</strong> "vor Ort" als Dienststelle <strong>der</strong> Regierungspräsidien geführt werden<br />

sollten <strong>und</strong> sie stand für eine völlig an<strong>der</strong>e Schulpolitik. 82<br />

Für die CDU beschreibt <strong>der</strong> Fraktionsgeschäftsführer <strong>der</strong> CDU im Hessischen<br />

Landtag <strong>und</strong> spätere Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, Dr. Müller-<br />

Kinet, in <strong>der</strong> Broschüre "Der Weg zur stärksten Partei 1945 bis 1995 - CDU<br />

Hessen“ 83 die Konsequenzen für eine verstärkte Aktivität auf Landesebene zur<br />

Vorbereitung <strong>der</strong> Landtagswahl 1978. Mit Schulaktionen sollte die Landesregierung<br />

abgewählt werden. Als zusätzliche Verbündete zählt er auch die vielfach von <strong>der</strong><br />

CDU gestellten Elternbeiräte auf. Im Übrigen wandte er sich gegen die<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungs- <strong>und</strong> Reformbewegung, die durch die Empfehlungen des<br />

Deutschen Bildungsrates getragen wurden.<br />

In <strong>der</strong> Tat hatten die Empfehlungen <strong>der</strong> Bildungskommission des Deutschen<br />

Bildungsrates "Zur Reform von Organisation <strong>und</strong> Verwaltung im Bildungswesen" im<br />

Teil I "Verstärkte Selbstständigkeit <strong>der</strong> Schule <strong>und</strong> Partizipation <strong>der</strong> Lehrer, Schüler<br />

82<br />

Protokoll <strong>der</strong> Vorstandssitzung <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong>sbeamten des Landes Hessen e.V. " am<br />

29.7.1982.<br />

Zitat: " Das Gespräch mit <strong>der</strong> CDU ist nicht als "Anbie<strong>der</strong>ung" an diese Partei zu werten, son<strong>der</strong>n als Erfüllung<br />

des Auftrages <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>, die CDU hinsichtlich ihrer Vorstellungen zur <strong>Schulaufsicht</strong> zu befragen."<br />

83<br />

Müller-Kinet, H.: „Der Weg zur stärksten Partei 1945 – 95 – CDU Hessen“.

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