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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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Unterrichtsfächern führt. Schulen sind zur Deckung des Fachbedarfs gezwungen<br />

Lehrkräfte einzustellen, die nicht notwendigerweise mit dem für die Schule geltenden<br />

Schulprogramm übereinstimmen. Die Lehrerbildung befindet sich zwar <strong>der</strong>zeit in<br />

einer Mo<strong>der</strong>nisierungsphase, trotzdem ist die Ausbildung zum Fachlehrer <strong>und</strong><br />

„Einzelkämpfer“ nicht überw<strong>und</strong>en.<br />

Aus <strong>der</strong> Erfahrung hessischer Schulpraxis mit Schulprogramm <strong>und</strong> Evaluation kann<br />

festgestellt werden, dass sich in <strong>der</strong> Regel die Lehrkräfte auf <strong>der</strong> Stufe 1 einer Skala<br />

<strong>der</strong> Ergebnisverantwortung für die Leistungen einer Schule befinden, die sich wie<br />

folgt darstellt: 14<br />

• Stufe 1: individuelle Verantwortung: jede Lehrkraft ist verantwortlich für ihren<br />

Unterricht, ihre Fächer, ihrer Lerngruppe o<strong>der</strong> Klasse<br />

• Stufe 2: systematische Verantwortung: jede Lehrkraft verantwortet Prozess <strong>und</strong><br />

Ergebnis ihres Unterrichts datengestützt, im Vergleich mit an<strong>der</strong>en, über mehrere<br />

Jahre<br />

• Stufe 3: systemische Verantwortung: jede Lehrkraft stellt den Zusammenhang<br />

zwischen ihrer systematischen Verantwortung mit <strong>der</strong> Leistung <strong>der</strong> gesamten<br />

Schule bezogen auf Schulprogramm <strong>und</strong> Budget her<br />

• Stufe 4: regionale Verantwortung: jede Lehrkraft sieht den Zusammenhang <strong>der</strong><br />

individuellen, systematischen <strong>und</strong> systemischen Leistungen im regionalen<br />

Verb<strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Kooperation mit an<strong>der</strong>en Schulen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Öffnung <strong>der</strong> Schule<br />

<strong>und</strong> beteiligt sich an gemeinsamen Strategien zur Qualitätsentwicklung <strong>und</strong> -<br />

sicherung.<br />

Es handelt sich bei dieser Systematisierung nicht um eine Bewertungsskala. Im<br />

Kontext zur "pädagogischen Freiheit" <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verantwortung für die Leistungen einer<br />

Schülerin, eines Schülers <strong>der</strong> Schule wird die Ergebnisverantwortung, die sich im<br />

erfolgreichen Schulbesuch letztlich wi<strong>der</strong>spiegelt, künftig stärker hinterfragt werden.<br />

Die pädagogische Freiheit hat keine Alibifunktion hinsichtlich von Kooperations- <strong>und</strong><br />

Teamfunktionen, die eine Gr<strong>und</strong>lage für Schulerfolg darstellen. Gerade die<br />

14 Dieses Stufenmodell basiert auf Erkenntnissen des Autors aus dem Projekt „Internationales Netzwerk<br />

Innovativer Schulen“ <strong>der</strong> Bertelsmann-Stiftung, das nachfolgend ausführlicher beschrieben wird <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Mitarbeit im „Qualitätsmanagement“ in <strong>der</strong> Bildungsregion Groß-Gerau. Es greift die Diskussion in diesen<br />

Projekten zur Frage <strong>der</strong> Rechenschaftslegung <strong>und</strong> Ergebnisverantwortung auf, die international unter dem<br />

Begriff „accountability“ geführt wird.

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