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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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wurde ein Gesamtpersonalrat zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Einrichtung des Staatlichen<br />

Schulamtes. Weniger klar waren die damit verb<strong>und</strong>enen Kompetenzen des<br />

Gesamtpersonalrats. Diese wurden erst später in einer Novellierung des Hessischen<br />

Personalvertretungsgesetzes auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> ersten Erfahrungen geregelt.<br />

Das Einglie<strong>der</strong>ungsgesetz war von <strong>der</strong> Landesregierung ein Jahr lang intensiv<br />

vorbereitet worden. Nach <strong>der</strong> ersten Lesung fand am 6. Mai 1977 auf Beschluss des<br />

Hessischen Landtages eine Anhörung <strong>der</strong> Verbände <strong>und</strong> Schulträger statt. Die dort<br />

vorgetragenen Argumente für <strong>und</strong> gegen das Einglie<strong>der</strong>ungsgesetz wurden in <strong>der</strong><br />

zweiten <strong>und</strong> abschließenden Debatte zum Einglie<strong>der</strong>ungsgesetz am 7. Juli 1977 von<br />

dem Berichterstatter im Hessischen Landtag wie folgt zusammengefasst:<br />

„Der Deutsche Gewerkschaftsb<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Deutsche Beamtenb<strong>und</strong> sowie alle<br />

Lehrerverbände lehnen die Einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong> ab. Die Begründung ist,<br />

dass kein inhaltliches Konzept für die verän<strong>der</strong>te Arbeit <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong> vorgelegt<br />

wurde, <strong>und</strong> die unterschiedliche Bevölkerungszahl in den Kreisen zwischen 80.000<br />

<strong>und</strong> 300.000 Einwohnern führe zu einer ungleichgewichtigen Arbeitssituation.<br />

Betroffen seien insbeson<strong>der</strong>e Probleme <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong> <strong>der</strong> Gymnasien <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

beruflichen Schulen. Zudem wurden Eingriffsmöglichkeiten <strong>der</strong> kommunalen<br />

Verwaltung in den schulischen Bereich befürchtet: Die Zusammenfassung von<br />

<strong>Schulaufsicht</strong> <strong>und</strong> Schulträger könne nicht funktionieren, weil <strong>Schulaufsicht</strong><br />

gegenüber dem Schulträger Richter in eigener Sache wäre. " 93<br />

Auch die beiden Berufsverbände <strong>der</strong> Schulpsychologen, <strong>der</strong> Berufsverband<br />

Deutscher Psychologen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Berufsverband <strong>der</strong> hessischen Schulpsychologen,<br />

sprachen sich gegen die Einglie<strong>der</strong>ung in ein Staatliches Schulamt aus.<br />

In <strong>der</strong> Landtagsdebatte verdeutlichten die Sprecher <strong>der</strong> CDU ebenfalls ihre<br />

Ablehnung des Gesetzes, insbeson<strong>der</strong>e die Einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> staatlichen<br />

<strong>Schulaufsicht</strong> als Hauptabteilungen bei den Oberbürgermeistern <strong>und</strong> Landräten. Sie<br />

unterstellten den Regierungsparteien, dass <strong>der</strong> hauptsächliche Zweck <strong>der</strong> gesamten<br />

Funktionalreform die Durchsetzung <strong>der</strong> bildungspolitischen Ziele, nämlich die<br />

Einführung von För<strong>der</strong>stufen <strong>und</strong> integrierten Gesamtschulen, sei. Dies wurde zwar<br />

93 Stenographisches Protokoll <strong>der</strong> 8. Wahlperiode, 59. Sitzung des Landtages, 2. Lesung des<br />

„Einglie<strong>der</strong>ungsgesetzes“, Drucksache 8/3500 S. 3548.

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