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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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301<br />

Sch.: Das hat sich gar nicht so sehr nach Schulformen unterschieden, es waren die<br />

gestandenen Realschullehrer. Die waren durch nichts zu überzeugen. Die hatten ihre<br />

alte Hau-Ruck-Pädagogoik, mussten den Rohrstock lei<strong>der</strong> wegstecken, aber haben<br />

sich an<strong>der</strong>e Formen überlegt, was so “an die Kandare nehmen“ hieß. Die wollten<br />

immer nur im Realschulzweig <strong>und</strong> nicht im Hauptschulzweig eingesetzt werden. Die<br />

wollten eine rigide Versetzungsregelung, besser „Nichtversetzungsregelung“. Aber<br />

dies war nicht die Mehrheit. Die Schule war nie in Versuchung, die neuen<br />

Möglichkeiten des Gesetzes zu nutzen.<br />

( „Schulfreiheitsgesetz“ Anm. des I.) Aber das lag auch an <strong>der</strong> 30jährigen Tradition.<br />

In an<strong>der</strong>en Schulen war das ähnlich. Erschreckend ist es, dass es heute so schnell<br />

bröckelt. Das macht einen schon nachdenklich.<br />

I.: Vielleicht vermutet die Lehrerschaft auch ein wenig, dass man sich die Arbeit<br />

leichter machen könnte. Bei dem ganzen an<strong>der</strong>en, was so kommt mit<br />

Leistungsvergleichen, Abschlussprüfungen etc.<br />

Sch.: Ja. Das wird mittlerweile auch so gesagt. Sollen wir das denn trotzdem noch<br />

machen. Die politische Linie hat ja eine an<strong>der</strong>e Strukturvorstellung im Kopf.<br />

„Behin<strong>der</strong>n“ ist vielleicht zu stark, aber auf jeden Fall nicht för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> leicht machen,<br />

davon weg zu kommen, das ist im Augenblick die Politik. Es lässt, aber die Hürde<br />

ganz klein machen, davon weg zu kommen. Das ist verführerisch <strong>und</strong> führt ja zu<br />

vielen Verführten.<br />

I.: Jetzt machen wir einen Sprung zum Anfang <strong>der</strong> 90iger Jahre. Es gab wie<strong>der</strong> einen<br />

Regierungswechsel <strong>und</strong> <strong>der</strong> damalige Kultusminister Holzapfel hat geäußert, es<br />

komme nicht darauf an, dass <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> diese Missionsstation Kultusministerium<br />

erobert habe, über Organisationsformen wie För<strong>der</strong>stufe <strong>und</strong> Gesamtschule die<br />

Schulentwicklung bestimmt son<strong>der</strong>n man müsste die Qualität <strong>der</strong> einzelnen Schule<br />

entwickeln., d.h. es wurde mit einem Gesetz ein Paradigmenwechsel vollzogen zu<br />

<strong>der</strong> Politik <strong>der</strong> selbständigen Schule <strong>und</strong> Mitte <strong>der</strong> 90iger Jahre wurden<br />

Schulprogramme mit Arbeitsschwerpunkten vorgeschrieben, die zu evaluieren sind.<br />

Die Schulen sollten in eine Rechenschaftslegung ihrer Arbeit geführt werden. Es ging<br />

nicht mehr um die Organisationsformen von Schule. Hat sich das auf die Rolle des<br />

Schulleiters <strong>und</strong> das Kollegium ausgewirkt, dieses Umdenken, jetzt nach 10 Jahren.

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