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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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6. Finanzpolitik <strong>und</strong> <strong>Schulaufsicht</strong> als Teil <strong>der</strong> Bildungsverwaltung<br />

Schon immer war die finanzielle Ausstattung des Bildungswesens umstritten. In den<br />

Zeiten des wirtschaftlichen Wohlstandes wurden im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Geburtenentwicklung in Hessen eine Vielzahl von Gesamtschulen "auf <strong>der</strong> grünen<br />

Wiese" errichtet. Die geburtenstarken Jahrgänge Anfang <strong>der</strong> 60iger Jahre erfor<strong>der</strong>ten<br />

erhebliche zusätzliche Finanzmittel, die auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> wirtschaftlich ges<strong>und</strong>en<br />

<strong>Entwicklung</strong> bereitgestellt werden konnten. Anfang <strong>der</strong> 80iger Jahren hatte sich die<br />

Wirtschaftsentwicklung verschlechtert, so dass die Anzahl <strong>der</strong> Lehrerstellen im<br />

Haushalt des Landes unter Hinweis auf rückläufige Schülerzahlen reduziert werden<br />

musste. Dies hatte zur Folge, dass u. a. keine Lehrkräfte für die Gr<strong>und</strong>schulen mehr<br />

eingestellt wurden. Gleichzeitig erfor<strong>der</strong>te das Anwachsen <strong>der</strong> Zahl ausländischer<br />

Kin<strong>der</strong> aus den Anwerbelän<strong>der</strong>n zusätzliche finanzielle Anstrengungen.<br />

Gesellschaftspolitisch wurde das Thema „Integration“ zum bildungspolitischen<br />

Schwerpunkt: mit dem Einzug <strong>der</strong> Grünen in die hessische Landesregierung musste<br />

ein Programm für die Integration behin<strong>der</strong>ter Kin<strong>der</strong> in die Regelschule finanziert<br />

werden: Migrantenkin<strong>der</strong> <strong>und</strong> behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> wurden damit bildungspolitisch<br />

Zielgruppen, für die die knapper werdenden Ressourcen zur Verfügung gestellt<br />

werden mussten. Die Steuerung dieser neuen Politik oblag den Staatlichen<br />

Schulämtern.<br />

Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte die Diskussion über den "schlanken Staat" <strong>und</strong> die<br />

Finanzlage <strong>der</strong> öffentlichen Hand zur Konsequenz, dass erste Sparmaßnahmen<br />

eingeleitet wurden: zu Beginn <strong>der</strong> 90er Jahre musste jährlich 1% <strong>der</strong> frei werdenden<br />

Stellen gestrichen werden. Diese finanziellen Vorgaben wurden stetig verschärft, so<br />

dass die öffentliche Verwaltung in doppelter Hinsicht reagierte: sie führte<br />

Strukturverän<strong>der</strong>ungen durch, verän<strong>der</strong>te ihre Funktionen <strong>und</strong> versuchte so, die<br />

Einsparungsvorgaben zu erfüllen.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Neuen Verwaltungssteuerung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kosten-Leistungs-<br />

Rechnung (K-L-R) seit dem Jahre 1999 wurde <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> Verwaltung hin zu<br />

einem “Dienstleistungsunternehmen“ (Ministerpräsident Koch /CDU: „Konzern“)<br />

begonnen. Für die Bildungsverwaltung ist die Orientierung an dem<br />

betriebswirtschaftlichen Qualitätsmanagement mit Produkthaushalten, Kennziffern

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