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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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zeichnete sich erst zu Beginn <strong>der</strong> 90er Jahre mit <strong>der</strong> Verlagerung <strong>der</strong><br />

bildungspolitischen Diskussion auf die "autonome" Schule <strong>und</strong> <strong>der</strong> nicht nur<br />

terminologisch begründeten Verwendung des „Steuerungsbegriffes“ ab.<br />

Die in Hessen durch rasch aufeinan<strong>der</strong> folgende Schulgesetze seit 1992 (1997,<br />

1999, 2002, 2004) immer deutlichere Konkretisierung <strong>der</strong> Vorstellung von einer<br />

selbstständigen Schule - unabhängig von jeweiligen Regierungskoalitionen - , steht<br />

nicht erst in den letzten fünf Jahren in sehr engem Kontext zu einer<br />

marktwirtschaftlichen Orientierung, die durch dezentralisierte, <strong>der</strong>egulierende<br />

Funktionen unter dem Aspekt <strong>der</strong> „Entbürokratisierung“ eine Verschlankung des<br />

Staatapparates als einen wichtigen Erfolg ansieht.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Schulkonferenz (1992) <strong>und</strong> später <strong>der</strong> pädagogischen<br />

Eigenverantwortung <strong>der</strong> Schulen durch Schulprogramm <strong>und</strong> Evaluation (1997) war<br />

für die Schulen <strong>der</strong> Paradigmenwechsel zur „Autonomie“ als ein pädagogisches<br />

Konzept erkennbar. Dementsprechend wurde eine recht hohe Akzeptanz erzielt. Dies<br />

galt auch für die Staatlichen Schulämter, die legitimiert wurden, die Schulprogramme<br />

zu prüfen <strong>und</strong> Ihnen auch formal zuzustimmen. Die <strong>Schulaufsicht</strong> wurde bewusst aus<br />

<strong>der</strong> externen Evaluation <strong>der</strong> Schulen herausgehalten. Dies beeinflusste sehr<br />

wesentlich das Steuerungsverhalten, da die Staatlichen Schulämter sich auf ein<br />

dialogisches Verfahren im Zustimmungsverfahren zu den Schulprogrammen als<br />

Prozess mit den Schulen verständigten. Die Beratung <strong>und</strong> Unterstützung <strong>der</strong><br />

Schulentwicklung <strong>der</strong> Schulen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Zustimmung zu den<br />

Schulprogrammen wurden als eine Kernaufgabe angesehen. Im historischen Teil <strong>der</strong><br />

Arbeit wird deshalb dieses Beispiel für eine verän<strong>der</strong>te Art <strong>der</strong> Steuerung von<br />

Schulentwicklungsprozessen aufgegriffen.<br />

Unter dem Einfluss internationaler <strong>Entwicklung</strong>en (zum Beispiel <strong>der</strong> internationalen<br />

Leistungsvergleichen TIMMS <strong>und</strong> PISA) rückten seit 2003 auch in Hessen<br />

wettbewerbs- <strong>und</strong> effizienzorientierte Aspekte <strong>der</strong> "autonomen" Schule zunehmend in<br />

den Mittelpunkt. Beeinflusst durch die in Hessen seit dem Jahre 1998 beschlossene<br />

Einführung <strong>der</strong> "Neuen Verwaltungssteuerung" mit Kosten-Leistung Rechnung (K-L-<br />

R), <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Umsteuerung <strong>der</strong> kameralistischen Haushaltsführung <strong>und</strong><br />

eines in <strong>der</strong> Wirtschaft angewendeten EDV-gesteuerten Buchungssystems (SAP/HR)

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