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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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T.: Ja. Für die För<strong>der</strong>stufe gilt dies in gleicher Weise. Aber wir sprechen, wenn wir<br />

hier von <strong>Schulaufsicht</strong> sprechen, von <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong> für das „nie<strong>der</strong>e“<br />

Schulwesen. Wir sprechen hier nicht von <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong>, die für die Gymnasien<br />

<strong>und</strong> beruflichen Schulen bei den Regierungspräsidien angesiedelt war, son<strong>der</strong>n von<br />

den Schulräten für die Gr<strong>und</strong>- Haupt, Real- <strong>und</strong> Son<strong>der</strong>schulen. Die wollten natürlich<br />

aus Gründen des qualifizierten schulischen Angebotes in <strong>der</strong> Fläche die<br />

Mittelpunktschulen <strong>und</strong> die wollten auch die För<strong>der</strong>stufe. Sie waren ganz eng mit<br />

dem Konzept verb<strong>und</strong>en. Sie haben es nicht nur umgesetzt, weil es von ihnen<br />

erwartet wurde <strong>und</strong> im Augenblick politische Tendenz war, son<strong>der</strong>n weil sie<br />

überzeugt waren, das dies eine pädagogisch sinnvolle <strong>und</strong> richtige <strong>Entwicklung</strong> war.<br />

Gerade diese Generation von <strong>Schulaufsicht</strong>sbeamten ist dann müde geworden, als<br />

sie gemerkt hat, dass die mit großem Engagement <strong>und</strong> erfolgreich betriebene<br />

Reform langsam bis hin zu För<strong>der</strong>stufenauflösungen wie<strong>der</strong> zerfiel. “ 61<br />

Des Schulverwaltungsgesetz von 1961 <strong>und</strong> <strong>der</strong> „Große Hessenplan“ haben beide<br />

gemeinsam, dass eine bewusste Steuerung des landesweiten<br />

Schulentwicklungsprozesses nur in begrenztem Umfang im Rahmen <strong>der</strong> üblichen<br />

Verwaltungsroutinen erfolgte: Dienstbesprechungen des Kultusministeriums <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Regierungspräsidien mit den Schulräten <strong>und</strong> Veröffentlichung von entsprechenden<br />

Erlassen bzw. Verfügungen. Sofern sich die Schulräte vor Ort persönlich<br />

engagierten, gewann die Umsetzung an Dynamik. Voraussetzung war auch, dass auf<br />

<strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> mit absoluter Mehrheit versehenen Regierungspartei die Landräte <strong>und</strong><br />

Bürgermeister "mitspielten". Dies war insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong><br />

Mittelpunktschulen von Bedeutung. Dazu gab es beson<strong>der</strong>e parteiinterne<br />

Abstimmungsverfahren (Gespräche, örtliche Vorstands- o<strong>der</strong> Parteitagsbeschlüsse,<br />

aber auch personalpolitische Entscheidungen zum Beispiel bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />

Schulleiterstellen.)<br />

Während bei <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Mittelpunktschulen vor allem ein verbessertes, in<br />

Haupt <strong>und</strong> Realschule differenziertes Schulangebot in <strong>der</strong> Fläche <strong>und</strong> damit im<br />

wesentlichen ein Organisationskonzept realisiert wurde, kam es im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> weiteren Einführung von För<strong>der</strong>stufen zu einer vorerst tiefgreifenden<br />

61 Experteninterview K.Tümmler s. Anhang S. 272 ff.

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