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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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Zwang in an<strong>der</strong>en, in Vergangenheit <strong>und</strong> Gegenwart durch SPD-Landräte regierten,<br />

haben erleiden müssen. Die CDU wird alles dazu beitragen, um den Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong><br />

Elterninitiativen <strong>und</strong> Elternbeiräte <strong>und</strong> vieler, vieler Lehrer <strong>und</strong> Lehrerverbände gegen<br />

das Zwangsgesetz zum Erfolg zu bringen. Freiheit statt Zwang ist eine Devise<br />

<strong>der</strong> Kommunalwahl unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Schulpolitik.“ 109 Etwas später<br />

führte er aus.“Aber die kommende Landtagswahl von 1987, vor <strong>der</strong> Sie am 1.8.1987<br />

Zehntausende von Kin<strong>der</strong>n in Schulen schaufeln wollen, in die sie nicht gehen<br />

wollen, wird sie möglicherweise eines ganz an<strong>der</strong>en belehren." 110<br />

Die CDU errang nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> schulpolitischen Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

bei <strong>der</strong> Kommunalwahl 1985 in vielen Kommunen zum Teil absolute Mehrheiten, u.a.<br />

in Frankfurt mit dem populären Oberbürgermeister Walter Wallmann, <strong>der</strong> zwei Jahre<br />

später in <strong>der</strong> ersten CDU-geführten Landesregierung Ministerpräsident werden sollte.<br />

Die Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Staatlichen Schulämter aus den Kommunalverwaltungen<br />

erschien so 1984/1985 <strong>der</strong> CDU als eine taktische Maßnahme, um die Umsetzung<br />

des För<strong>der</strong>stufen-Abschlussgesetzes durch die Schulverwaltung insgesamt zu<br />

gewährleisten.<br />

Der damalige Leiter <strong>der</strong> Schulabteilung des Regierungspräsidiums in Gießen,<br />

Tümmler, hat im Interview bekräftigt, dass entgegen <strong>der</strong> Auffassung <strong>der</strong> CDU sowohl<br />

die <strong>Schulaufsicht</strong> vor Ort als auch die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

Mittelbehörde sich sachlich <strong>und</strong> neutral sowohl im Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong>en als<br />

auch nach Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens verhalten haben:<br />

T.: Ja, es gab sicher Spannungen <strong>und</strong> auch unterschiedliche Positionen in einzelnen<br />

Landkreisen <strong>und</strong> bei den Landräten, die den Prozess ja stark mit gesteuert haben.<br />

Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es Konflikte gegeben hat, die nicht<br />

besprochen <strong>und</strong> einvernehmlich gelöst werden konnten. Klar, dass unterschiedliche<br />

Standpunkte bestanden, aber es gab nie Turbulenzen um diese Fragen.<br />

I.: Eine meiner Thesen, die ich herausgefiltert habe aus diesen Prozessen ist die,<br />

dass die Einrichtung <strong>der</strong> Staatlichen Schulämter <strong>und</strong> dieser Verwaltungsstruktur zu<br />

109 Stenografisches Protokoll <strong>der</strong> 24. Sitzung des Hessischen Landtags vom 12. September 1984 S.1451.<br />

110 ebenda S. 1451.

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