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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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Haushaltsmittel getroffen. Ein Beispiel dafür ist die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Lehrerstellen in<br />

den Haushaltsplänen <strong>der</strong> sechziger <strong>und</strong> siebziger Jahre: die geburtenstarken<br />

Jahrgänge in den alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n durchliefen in dieser Zeit das Schulsystem.<br />

Dies führte zu einem hohen Bedarf an zusätzlichen Lehrerstellen im Haushalt. Dies<br />

betraf anfangs die Gr<strong>und</strong>schulen, <strong>der</strong>en Klassengrößen zum Teil bei 40 Kin<strong>der</strong>n<br />

lagen. Die damit verb<strong>und</strong>ene pädagogische Situation führte zur Gründung des<br />

"Arbeitskreises Gr<strong>und</strong>schule ", <strong>der</strong> Aktion "Kleine Klasse" <strong>und</strong> zu einem Druck auf die<br />

Politik, mehr Gr<strong>und</strong>schullehrerstellen zu schaffen.<br />

Ende <strong>der</strong> 70er Jahre wurde aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> rückläufigen Schülerzahlen erreicht, dass<br />

landesweit <strong>der</strong> Klassendurchschnitt in <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule zwischen 25 <strong>und</strong> 30<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern lag. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Haushaltsenge wurden circa 5 Jahre<br />

lang keine Gr<strong>und</strong>schullehrer mehr eingestellt. Später wurde ein Einstellungskorridor<br />

eingerichtet. Die Folge war eine Überalterung <strong>der</strong> Lehrerschaft ("Oma-Schulen").<br />

Ursachen für diese <strong>Entwicklung</strong> liegen in bildungspolitischen Entscheidungen: so hat<br />

Hessen seit Anfang <strong>der</strong> 80er Jahre über 1000 Lehrerstellen z.B. für die Integration<br />

behin<strong>der</strong>ter Kin<strong>der</strong> in Regelschulen zur Verfügung gestellt, ein Programm, das es in<br />

diesem Umfang in an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n nicht gibt, r<strong>und</strong> 500 Stellen für den<br />

muttersprachlichen Unterricht für ausländische Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> frühzeitig für den Ausbau<br />

ganztägiger Angebote bis zu 100 Stellen den Schulen in Geld zur Verfügung gestellt,<br />

um Honorarkräfte zu beschäftigen. Diese Stellen stehen <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Unterrichtsversorgung nicht zur Verfügung, da sie haushaltsmäßig nicht zusätzlich<br />

geschaffen wurden. Die allgemeine Unterrichtsversorgung war bereits Mitte <strong>der</strong> 80er<br />

Jahre das Thema, das die politischen Auseinan<strong>der</strong>setzungen beherrschte <strong>und</strong> dazu<br />

führte, dass zu diesem Zeitpunkt im Kultusministerium die Referatsgruppe<br />

„<strong>Schulaufsicht</strong>" eingerichtet wurde. Die Bedeutung <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Staatlichen<br />

Schulämter <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schulabteilung <strong>der</strong> Regierungspräsidien wurde politisch über die<br />

Frage definiert, wie es gelingt, die knappen Ressourcen so zu verteilen, dass die<br />

Unterrichtsabdeckung gewährleistet ist.<br />

Die Regierungswechsel in Hessen 1991 <strong>und</strong> 1999 waren jeweils mit den Zusagen<br />

verb<strong>und</strong>en, zusätzliche Lehrerstellen zu schaffen, um die Unterrichtsabdeckung zu<br />

verbessern. Die damit verb<strong>und</strong>enen zusätzlichen Haushaltsmittel sollten allerdings in

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