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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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Staatlichen Schulämter die Bürokratisierung zugenommen habe, so seien jetzt drei<br />

Verwaltungsebenen eingerichtet worden. Sein Hauptvorwurf war, dass <strong>Schulaufsicht</strong><br />

nicht stattfände, obwohl sie jetzt vor Ort eingerichtet wäre. Er führte aus: "Damals hat<br />

es ihnen in den Kram gepasst, erschien es möglich zu sein, dass das, was sie mit<br />

Gesamtschulen <strong>und</strong> För<strong>der</strong>stufen schon damals vorhatten, mit ihrer Klientel in den<br />

kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen durch eine solche Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong><br />

bequem durchzusetzen. Nun merken Sie, dass ihnen da <strong>der</strong> Wind entgegensteht,<br />

also muss das Gesetz wie<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t werden. " 107 Er bezeichnete das<br />

Ausglie<strong>der</strong>ungsgesetz erneut als "flankierende Maßnahme zur Absicht, die Zwangs-<br />

För<strong>der</strong>stufe in Hessen durchzusetzen." 108<br />

Die sich in <strong>der</strong> Tolerierung <strong>der</strong> Regierung Börner befindlichen GRÜNEN fanden die<br />

Einrichtung <strong>der</strong> Staatlichen Schulämter gr<strong>und</strong>sätzlich falsch <strong>und</strong> for<strong>der</strong>ten, das Geld<br />

für die Pädagogen auszugeben <strong>und</strong> die Schulen zu stärken. („DIE GRÜNEN“<br />

plädierten zum damaligen Zeitpunkt für die generelle Abschaffung <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong>).<br />

Die spätere Wissenschaftsministerin <strong>der</strong> CDU/FDP-Regierungskoalition (1987 –<br />

1991 ) Ruth Wagner (FDP) erinnerte an das Modell <strong>der</strong> Lehrerverbände (GEW <strong>und</strong><br />

DLH) zur Einrichtung von Regionalschulämtern o<strong>der</strong> "Landesämtern für schulische<br />

Angelegenheiten" als Son<strong>der</strong>verwaltungen. Sie for<strong>der</strong>te die Abschaffung <strong>der</strong><br />

Regierungspräsidien – ganz in <strong>der</strong> Tradition liberalen historischen Gedankenguts -,<br />

eine For<strong>der</strong>ung, die später von den Landesregierungen in <strong>der</strong> 90er Jahren<br />

aufgegriffen wurden.<br />

4.2.4 Die gesetzliche Einführung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>stufe <strong>und</strong> die Rolle <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong><br />

Die von <strong>der</strong> Opposition im Hessischen Landtag immer wie<strong>der</strong> hergestellte<br />

Verknüpfung zwischen <strong>der</strong> Absicht <strong>der</strong> Regierungskoalition, in Hessen zumindest<br />

einen Teil <strong>der</strong> Bildungsreform mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>stufe "zu retten" <strong>und</strong> die<br />

Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Staatlichen Schulämter aus <strong>der</strong> Kommunalverwaltung<br />

durchzusetzen, hatte einen belegbaren Hintergr<strong>und</strong>. Nicht zuletzt war die<br />

schulpolitische Debatte im Hessischen Landtag im Zusammenhang mit dem so<br />

genannten För<strong>der</strong>stufen-Abschlussgesetz, das im Sommer 1984 eingebracht wurde,<br />

eine <strong>der</strong> letzten „Schlachten", die in den bildungspolitischen, ideologischen<br />

107 Stenografisches Protokoll Drs. 11/2168 a.a.O. S. 1819.<br />

108 ebenda S. 1819.

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