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Entwicklung und Perspektiven der Schulaufsicht - KOBRA ...

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57<br />

Umsetzung <strong>der</strong> finanziellen Rahmenvorgaben gelang wegen einer fast einheitlichen<br />

SPD-geführten Verantwortungsstruktur auf Landes- <strong>und</strong> kommunaler Ebene fast<br />

konfliktfrei. Die begleitende Rolle <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong> – von einer Steuerung durch sie<br />

kann nicht gesprochen werden - wird am Beispiel <strong>der</strong> För<strong>der</strong>stufenentwicklung<br />

kontextuell behandelt.<br />

4.1.7 Die Einführung in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>stufe <strong>und</strong> die „offene“ Rolle <strong>der</strong> <strong>Schulaufsicht</strong><br />

Erst in <strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>der</strong> 60er Jahre wurde die bildungspolitische<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung schärfer akzentuiert: Da parallel zu dem Ausbau <strong>der</strong><br />

Mittelpunktschulen die verstärkte Einrichtung von För<strong>der</strong>stufen <strong>und</strong> Gesamtschulen<br />

erfolgte, begann die CDU unter Verweis auf das Schulsystem in <strong>der</strong> DDR mit <strong>der</strong><br />

Diskussion <strong>der</strong> "sozialistischen Gleichmacherei". Bis dahin hatte auch die CDU "<strong>der</strong><br />

damals ausbrechenden Planungseuphorie, die in einer Phase intensiven<br />

Wirtschaftswachstums dem Bildungssystem die ökonomische Schlüsselfunktion zu-<br />

wies, durch einen erheblich gesteigerten Output die dringend benötigten<br />

Begabungsreserven für hoch qualifizierte berufliche Tätigkeiten in Wirtschaft, Technik<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungsbereichen zu erschließen ", 58 gr<strong>und</strong>sätzlich zugestimmt.<br />

Der damalige Geschäftsführer <strong>der</strong> CDU-Landtagsfraktion <strong>und</strong> späterer Staatsekretär<br />

im Kultusministerium, Dr. Müller-Kinet, attestierte seiner Partei bis 1968 keine<br />

programmatisch selbstständige Schulpolitik. Zwar wehrte man sich gegen die<br />

Schließung von ca. 1000 kleinen Volkschulen in den sechziger Jahren mit <strong>der</strong><br />

Begründung kultureller Verarmung vieler Dörfer <strong>und</strong> inhumaner Schülertransporte.<br />

(Anmerkungen: im Zeitraum von 1970 bis 1985 wurden weitere 1000 Schulen<br />

aufgehoben.) Gr<strong>und</strong>sätzlich aber sah er die CDU in diesem Zeitraum generell "am<br />

Rande des Geschehens". In einer nachträglichen Bewertung <strong>der</strong> b<strong>und</strong>esweiten<br />

bildungspolitischen Reformbestrebungen bezeichnete er diese Zeit als eine "<strong>der</strong><br />

bildungspolitischen Euphorie", "des Planungsfetischismus", die Vorschläge des<br />

Deutschen Bildungsrates als "Fehlwege <strong>der</strong> Bildungsreform" <strong>und</strong> die<br />

herausragenden Persönlichkeiten diese Zeit wie Georg Picht, Ralf Dahrendorf o<strong>der</strong><br />

58 Hepp/Weinacht, Wieviel Selbstständigkeit brauchen Schulen. a.a.O. S. 17.

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