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Restitutionsbericht 2006 - Wien Museum

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Notar Dr. Harald Wimmer, Mitglied der <strong>Wien</strong>er Restitutionskommission und MMag. Dr.<br />

Michael Wladika von den Museen der Stadt <strong>Wien</strong> haben am 12. Juni <strong>2006</strong> im <strong>Wien</strong>er<br />

Stadt- und Landesarchiv neuerlich Einsicht in die Akten der Verlassenschaftssache<br />

Isidor Mautner (HG <strong>Wien</strong>, GZ A 116/30) und Jenny Mautner (BG Döbling, GZ 8 A<br />

386/38) genommen. Zusätzlich wurden auch die Akten der Verlassenschaftssache<br />

Stephan und Else Mautner (BG Döbling, GZ 6 A 728/47 und GZ 6 A 796/47)<br />

herangezogen. Die Akteneinsicht erbrachte keine Neuerungen, vor allem lässt sich dem<br />

Akteninhalt nicht entnehmen, welche Verfügungen die Mitglieder der Familie Mautner<br />

1938/39 mit dem Versteigerungserlös nach der Auktion im Dorotheum vom Dezember<br />

1938 getroffen haben.<br />

Akten, die den Konkurs der Unternehmen Isidor Mautners in den Jahren 1929/30<br />

betreffen, sind im <strong>Wien</strong>er Stadt- und Landesarchiv nicht vorhanden.<br />

Wegen der hohen Verschuldung des Nachlasses des am 13. April 1930 verstorbenen<br />

Isidor Mautner gestaltete sich das Verlassenschaftsverfahren äußerst langwierig. Die<br />

Österreichische Nationalbank hatte im Mai 1929 für eine Wechselgarantie, die Isidor<br />

Mautner für zwei in Konkurs gegangene Firmen übernommen hatte, ein<br />

Simultanpfandrecht auf allen Liegenschaften Mautners in der Höhe von S 755.000,-- zu<br />

ihren Gunsten einverleiben lassen. Schließlich gelang es den Erben Isidor Mautners<br />

1933, die Gläubigerbank zu überzeugen, zwei kleine Liegenschaften, auf denen sich die<br />

Villen der Familie befanden, von einer Zwangsversteigerung auszunehmen. Die<br />

Hypotheken blieben jedoch aufrecht.<br />

Jenny Mautner vertrat im Verlassenschaftsverfahren den Standpunkt, dass sie<br />

Eigentümerin der Einrichtungsgegenstände aus den vormals ehelichen Wohnräumen<br />

sei und begann bereits im November 1930, Einrichtungsgegenstände aus der Wohnung<br />

in <strong>Wien</strong> 1., Löwelstraße 8, über das Dorotheum zu versteigern. Aufgrund des hohen<br />

Alters von Jenny Mautner verzichteten die testamentarisch eingesetzten Erben Isidor<br />

Mautners auf einen Eigentumsnachweis, den das Verlassenschaftsgericht von Jenny<br />

Mautner forderte. Die Einrichtungsgegenstände aus dem Geymüller-Schlössel wurden<br />

daher in den Nachlass Isidor Mautners einbezogen.<br />

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